Tierschutzverein Tierschützer wollen sensibilisieren, nicht belehren

Düsseldorf · Der Tierschutzverein baut einen geschenkten Hof für nicht vermittelbare Tiere um. Außerdem gibt es dort Workshops für Grundschüler.

 Monika Piasetzky und Natascha Karvang verfolgen im Tierschutz neue Projekte. 

Monika Piasetzky und Natascha Karvang verfolgen im Tierschutz neue Projekte. 

Foto: Sonja Schmitz

Das bekannteste Projekt des Düsseldorfer Tierschutzvereins ist zweifelsohne das Tierheim, wo ausgesetzte Tiere eine Bleibe finden. Doch auch darüber hinaus engagiert sich der Verein in vielfältiger Weise für das Wohl der Tiere. Der Verein hat knapp 3000 Mitglieder. Der Verein selbst finanziert sich zu einer Hälfte durch Mitgliedsbeiträge, Erbschaften und Spenden, zur anderen Hälfte aus Zuwendungen der Städte Düsseldorf und Ratingen. Ein wichtiges Credo des Vereins ist, Menschen für Tierschutz zu sensibilisieren, statt sie zu belehren. „Wir wollen Respekt und Empathie fördern“, sagt die Vereinsvorsitzende Monika Piasetzky.

Geschichte Die Ursprünge des Tierschutzvereins reichen zurück bis in das 19. Jahrhundert. 1873 wurde dieser unter dem Namen „Fauna“ gegründet. Jedoch bekam der Verein erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein eigenes Gelände, auf dem das bis heute dort existierende Tierheim errichtet wurde. Benannt wurde es nach der Düsseldorferin Clara Vahrenholz, die sich im zerbombten Düsseldorf um streunende Tiere kümmerte. Waren die Tiere anfangs noch in alten Baracken mit Stroh untergebracht, gibt es heute vier Hundehäuser, ein großes Katzenhaus sowie ein Kleintiergehege.

Tierheim Das Tierheim ist und bleibt die Hauptarbeit des Vereins. 28 Mitarbeiter kümmern sich um rund 700 Tiere. Diese werden nicht nur gefüttert, sondern auch von Tierärzten und Trainern betreut. Auch nach der Vermittlung, um Mensch und Tier bei der Eingewöhnung zu helfen. Darüber hinaus werden die hauptamtlichen Mitarbeiter von vielen Ehrenamtlern unterstützt, die sich als Gassigeher oder Katzenstreichler um das Wohl der im Tierheim lebenden Vierbeiner kümmern. „Deren Engagement ist sehr wichtig für unsere Tiere“, Monika Piasetzky.

Jugendarbeit Ein wichtiges Anliegen des Vereins ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, um früh auf die Belange der Tierwelt aufmerksam zu machen. Regelmäßig finden deshalb Projekte in Grundschulen statt, bei denen die Kinder etwas über die Tierwelt lernen. „Lehrer können uns kontaktieren und wir bereiten dann ein passendes Projekt vor“, sagt Tierschutzlehrerin Natascha Karvang. Das kann die richtige Haltung von Haustieren oder auch eine Vorstellung wilder Tiere wie Vögel oder Igel sein. Alles auf spielerische Weise. „Wir sagen nicht ‚Du darfst ein Kaninchen nicht allein zu Hause halten‘, sondern erklären ihnen, warum die Tiere Gesellschaft brauchen“, erzählt Karvang. Daneben gibt es regelmäßig Exkursionen zur Partnerhöfen, wo die Kinder auf typische Tiere vom Bauernhof wie Schafe oder Kühe treffen. Kürzlich bekam der Verein dafür ein Gelände in Hellerhof geschenkt, auf dem jetzt ein eigener Hof mit vielen Tieren entstehen soll.

Engagement Darüber hinaus engagiert sich der Verein auch an anderer Stelle. So setzen sich die Mitglieder beispielsweise durch das Sammeln von Unterschriften gegen Tierversuche ein oder werben für eine vegane Ernährung. Zusammen mit dem Verein Stadttiere versuchen die Mitglieder zudem, gegen das Taubenproblem der Stadt vorzugehen. So wurden Taubenschläge errichtet, in denen die Tiere versorgt, aber gleichzeitig durch den Austausch der Eier durch Gipsmodelle an der Fortpflanzung gehindert werden.

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