Abriss der Düsseldorfer Hochstraße Der Tausendfüßler fällt in sieben Schritten

Düsseldorf · Das 414 Meter lange Bauwerk wird nicht gesprengt, sondern bis Ende April in mehreren Schritten abgetragen und teils sogar zersägt.

Düsseldorfer nehmen vom Tausendfüßler Abschied
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Am Montag beginnen die Abrissarbeiten am Tausendfüßler, doch es dauert noch zwei Wochen, bis tatsächlich Lücken in dem 414 Meter langen Bauwerk klaffen werden. Zunächst stehen vorbereitende Maßnahmen an: So werden die Geländer, Verkehrsschilder und Bodeneinläufe demontiert sowie asbesthaltige Entwässerungsleitungen und der Asphalt entsorgt.

Richtig los geht der Abbruch am 11. März. Vom 26. März bis 1. April ruhen rund um die Osterfeiertage die Arbeiten. Dies geschieht auf ausdrücklichen Wunsch der benachbarten evangelischen Johanneskirche. Hier der genaue Zeitplan, den die Stadt mit den ausführenden Firmen — die Wayss & Freytag Ingenieurbau AG aus Düsseldorf und die Moß GmbH & Co. KG aus Lingen im Emsland — ausgearbeitet hat:

11. bis 15. März Der 145 Meter lange Ast nördlich zwischen der bisherigen Auffahrtrampe in der Hofgartenstraße und der südlichen Kante der Libeskind-Bauten wird abgetragen.

16. bis 18. März Der 123 Me- ter lange Ast von der Spreizung der Hochstraße (in der Fachsprache Trompete genannt) bis zur Abfahrtrampe in der Immermannstraße wird abgerissen. In dieser Zeit wird die Berliner Allee zwischen Immermannstraße und Maximilian-Weyhe-Allee/Jägerhofstraße für den Autoverkehr gesperrt.

19. bis 22. März Der 110 Meter lange Ast südlich der Spreizung bis zur bisherigen Abfahrtrampe an der Berliner Allee (kurz vor der Johanneskirche) wird abgebrochen. Der Martin-Luther-Platz wird in dieser Zeit gesperrt.

22. bis 25. März Der Abriss kommt in seine sensible Phase. Es geht um das verbliebene Mittelteil, das nah an den benachbarten Gebäuden ist. Los geht es von der Süd-Kante der Libeskind-Häuser bis zum nächsten Häuserblock (H & M, Bürobedarf Hennig). Weil dort die Rheinbahn-Linien in Richtung Altstadt/Wehrhahn kreuzen, ist die Vorbereitung besonders aufwendig. Fahrleitungen müssen verlegt werden, die Gleise werden abgedeckt, ein "Fallbett" soll die Erschütterungen der Abbruchstücke abdämpfen. Der Bahnverkehr wird für einige Stunden komplett gekappt. Schienenersatzverkehr ist geplant.

6. bis 10. April Das Stück der Hochstraße vom H & M-Gebäude über die Fußgängerzone Schadowstraße bis zur Mitte von Peek & Cloppenburg ist an der Reihe. Es wird mit Bandsägen in einzelne Teile zersägt. Dafür wird ein fahrbarer Stützturm unter das Straßenstück gefahren, das abgesägt wird. Ein Kran hebt jedes einzelne abgetrennte Teil des Tausendfüßlers dann auf einen Tieflader. Es werden an die 100 Einzelstücke sein.

13. bis 15. April Der Bereich der so genannten Trompete, wo sich die Hochstraße in zwei Fahrtrichtungen teilte, wird abgerissen.

16. bis 25. März und 2. April bis 15. April Bei laufendem Verkehr (Richtung Norden sowie in die und aus der Immermannstraße) werden die drei Auffahrt- und Abfahrtrampen an Hofgartenstraße, Berliner Allee und Immermannstraße abgebrochen.

Bis 21. April wird die Oberfläche wieder hergestellt und die Baustelle geräumt. Danach beginnen die Vorarbeiten für den Tunnelbau, der Mitte Juni beginnen soll.

(RP/jco)
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