Schwerpunkt Hubbelrath Der SSV gehört zum Leben in Knittkuhl
Düsseldorf · Seit dem Entstehen des Ortsteils in den 1960er Jahren ist der Sportverein Anlaufpunkt der Bewohner des Ortsteils
Die Frage, ob der Sportverein Knittkuhl das Baby des Ortsteils Knittkuhl oder ob umgekehrt der Ortsteil das Baby des Sportvereins ist und seinen Zusammenhalt erst durch den Verein bekommt, wird wohl nie zufriedenstellend beantwortet werden können. "Denn der Verein ist Knittkuhl", sagt Walter Friedhoff, langjähriger Vorsitzender des Vereins. Beide seien zusammen groß geworden und im Grunde eine Einheit. Als Mitte der 1960er Jahre die Siedlung gegründet wurde und Familien der Soldaten, die in der Bergischen Kaserne stationiert wurden, dort ihre Wohnungen fanden, gründeten die ersten Bewohner 1972 den SSV. "Sie kamen von überall her zur Kaserne, kannten Düsseldorf nicht und mussten sich untereinander kennenlernen. Sie mussten bei Null anfangen", erklärt Friedhoff.
Im Verein spielte sich damals das Leben nach der Arbeit ab. "Nach den Sportstunden trafen sich die Knittkuhler, der Verein organisierte auch Tanz-Clubs, der Sportler-Stammtisch wurde gegründet, der heute noch im Vereinsheim regelmäßig stattfindet", berichtet Friedhoff. Der Sport wurde als lockerer Ausgleich in der Freizeit gesehen, jeder sollte mitmachen, Frauen und Männer gleichermaßen. So hatte die Gruppe Sport für jedermann, die 1973, ins Leben gerufen wurde, viele Teilnehmer. Und mit ihrem Konzept ist sie heute noch beliebt. "Die Übungen sind jeweils auf die Teilnehmer abgestimmt", nennt Übungsleiterin Petra Zahn ein Prinzip. Aufwärmtraining und dann anstrengendere Gymnastikübungen bestimmen die erste Hälfte des Treffs, dann wird locker gespielt, meist Volleyball. "Nicht das Training steht im Vordergrund, sondern der Spaß am Spiel und der Gemeinschaft", sagt Peter Happe, der seit der Gründung der Gruppe mit dabei ist. Und oft geht nach dem Sport der Spaß in geselliger Runde weiter.
Allein mit Breitensport wäre der Verein allerdings nicht für alle attraktiv. "Wettkampfsport ist nötig, um vor allem junge Menschen im Verein zu halten", sagte Susanne Babka, die die U18 Frauen-Volleyball-Mannschaft trainiert. Während heranwachsende Jugendliche eher den Verein verlassen würden, weil ihnen der Schulsport reiche oder sie andere Interessen hätten, würden die Jugendlichen beiden Wettkampfsportarten bleiben. Der SSV pflege daher neben Volleyball auch Basketball und Tischtennis als Wettkampfsportarten. Vor allem jedoch hat sich der Verein bei der rhythmischen Sportgymnastik landesweit einen Namen gemacht.
Drittes Standbein des Vereins ist das Gesundheitszentrum, in dem vor allem Senioren Übungen unter fachlicher Anleitung absolvieren, die Ärzte verordnen. "Mit diesem Angebot geht der SSV auf die Bedürfnisse von älteren Vereinsmitgliedern ein", sagt der Vorsitzende Christian Klöhn. Das sei im SSV selbstverständlich, weil das Miteinander ausgeprägt sei. Nicht nur beim Sport, sondern auch bei den regelmäßigen Treffen und Feiern.