Unfallschwerpunkt Der Seestern bleibt gefährlich

Zwei Wagen wurden bei einem erneuten Unfall auf dieser komplizierten Kreuzung zerstört. Seit der Installation von Blitzanlagen ging die Zahl der Unfälle zurück – aber es kracht immer noch über 30 Mal pro Jahr.

Seestern: An dieser Kreuzung kracht es besonders oft
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Seestern: An dieser Kreuzung kracht es besonders oft

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Zwei Wagen wurden bei einem erneuten Unfall auf dieser komplizierten Kreuzung zerstört. Seit der Installation von Blitzanlagen ging die Zahl der Unfälle zurück — aber es kracht immer noch über 30 Mal pro Jahr.

Dieser erneute Unfall am Seestern — der 26. im laufenden Jahr — war ein Klassiker an dieser Stelle: Ein aus Richtung Meerbusch kommender Wagen fuhr in die Kreuzung, ein von links kommender anderer Wagen prallte gegen das Fahrzeug. Der erste Pkw war platt bis fast zur Windschutzscheibe, der andere schleuderte herum und blieb im Brückengeländer hängen, darunter verläuft die B7/A 52. Nun müssen Fachleute klären, wer schuld hatte — einer ist bei Grün gefahren, der andere bei Rot. Das passiert häufiger in diesem Knotenpunkt.

Täglich 50.000 Fahrzeuge

2008 war die Zahl der Unfälle auf über 40 im Jahr angestiegen. Eine Reihe von Autos waren Totalschäden, sieben Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Nach gründlicher Analyse der Ursachen kam man damals zu der Erkenntnis, dass viele Autofahrer die Ampeln ignorierten. Also installierte man zwei Blitzanlagen — und die Zahl der Unfälle ging tatsächlich zurück. Im Jahr danach lag sie nur noch bei 31. Fünf Personen wurden verletzt, keiner trug schwere Verletzungen davon. Im laufenden Jahr bestätigt sich der Trend: Seit Januar rückte die Polizei 26-mal aus, weil es auf diesem Straßenteil zwischen Oberkassel und Lörick gekracht hatte. Eine Verbesserung, findet die Polizei, aber: "Wir sind immer noch nicht zufrieden," sagt Polizeioberkommissar Thorsten Drewes, Unfallexperte in der "Führungsstelle Direktion Verkehr". Man beobachte diesen Bereich gründlich, und wer bei einem Regelverstoß erwischt werde, müsse mit Strafe rechnen.

Die Zahl der Rotlichtsünder ist nach Aussage von Michael Zimmermann, Chef des Ordnungsamtes, keineswegs ungewöhnlich hoch. Die beiden dort installierten Kameras zählten im laufenden Jahr bis einschließlich Sonntag 149 Verstöße, bei 281 Tagen des Jahres also nicht einmal einen Verstoß pro Tag. Da kennt man in Düsseldorf andere Zahlen. Am Nordstern zum Beispiel, wo sich die B 8 mit der A 44 kreuzt und eine baulich ähnliche Situation vorherrscht wie am Seestern, sind im laufenden Jahr bereits 1800 Rotlichtsünder fotografiert worden.

Zurück zum Seestern: trotz vieler Verbesserungen (u.a. wurden die Ampelschaltungen und das Licht der Anlagen verändert) bleibt es gefährlich, diese Kreuzung zu nutzen. Weil dahinter aber das Bürogebiet Seestern mit einigen Tausend Arbeitsplätzen liegt, bleibt die Kreuzung eine der am stärksten befahrenen in Düsseldorf. Täglich zählt man dort rund 50 000 Fahrzeuge, sagen die Fachleute. "Und diese Kombination aus dichtem Verkehr und einer schwierigen Fahrbahn-Konstellation verursacht diese schwierige Situation", sagte Verkehrsexperte Drewes. Dass es nicht häufiger kracht, ist auch der Vorsicht der Seestern-Kenner zu verdanken: Wer diese Kreuzung oft benutzt, fährt hochkonzentriert hinein und hält die anderen Fahrbahnen im Auge — auch wenn er selbst Grün hat.

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