Viele Stellen unbesetzt Der Rheinbahn fehlen 178 Fahrer

Düsseldorf · Zahlreiche Stellen sind unbesetzt - wegen des Fahrplanwechsels, aber auch, weil viele Fahrer in Altersteilzeit gehen. Zum Ferienende drohte ein Engpass. Deshalb müssen die Fahrer auf zwei freie Tage verzichten. Der Betriebsrat wirft der Unternehmensleitung Versäumnisse vor.

 Der neue Fahrplan der Rheinbahn gilt seit Mitte Juni. Dadurch, dass die Fahrer auf zwei freie Tage verzichten, könnten sich die Fahrgäste darauf verlassen, dass Busse und Bahnen trotz des Fahrermangels fahren.

Der neue Fahrplan der Rheinbahn gilt seit Mitte Juni. Dadurch, dass die Fahrer auf zwei freie Tage verzichten, könnten sich die Fahrgäste darauf verlassen, dass Busse und Bahnen trotz des Fahrermangels fahren.

Foto: Andreas Endermann

Seit Mitte Juni gilt der neue Fahrplan bei der Rheinbahn. 15 Bus- und 23 Bahnlinien fahren seitdem häufiger, und dafür werden zusätzliche Fahrer gebraucht. Diese aber wurden bisher noch nicht eingestellt. "Mit der Suche nach neuen Fahrern wurde zu spät begonnen", sagte Uwe David, Betriebsratschef der Rheinbahn. Deshalb droht nun ein Fahrermangel. "Ab Mitte August fehlen 178 Fahrer", sagte David. So sind 58 zusätzliche Stellen durch den Fahrplanwechsel entstanden, 120 Fahrer gehen in Altersteilzeit und müssen zusätzlich ersetzt werden.

Während der Sommerferien merke man den Mangel noch nicht, weil keine Schüler transportiert werden müssen und weniger Veranstaltungen stattfinden. Am 22. August fängt jedoch die Schule wieder an, und ab dem 25. August läuft die Messe Caravan — und die Bundesliga beginnt wieder. "Dann wird es knapp", sagte Betriebsratschef David. Bis November werden zwar genügend neue Fahrer eingestellt worden sein, schon jetzt gebe es zehn Neueinstellungen im Monat. Bis dahin musste aber eine Übergangslösung gefunden werden.

"Zuerst wollte die Betriebsleitung, dass die Fahrer über einen Zeitraum von sieben Wochen die Dienstschichten um etwa eine Stunde verlängern. Das war den Fahrern aber nicht zuzumuten", sagte David. Deshalb wurde eine andere Lösung gefunden: Die Fahrer verzichten zwischenzeitlich auf zwei freie Tage und dürfen dafür drei freie Tage zwischen November und dem 30. April 2013 einlösen. Da es sich um eine Ausnahmesituation handele, hätten sich die meisten Fahrer damit arrangiert, auf die freien Tage zu verzichten, sagte David. Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher sprach von einer "fairen Lösung", ein zusätzlicher freier Tag sei eine gute Verzinsung.

Die Stellen neu zu besetzen, sei kein Problem, es gebe ausreichend Bewerber. "Die Auswahl ist mittlerweile etwas eingeschränkt, wenn wir auf bestimmte Qualifikationen achten, aber wir werden für alle Stellen jemanden finden können", sagte Betriebsratschef David. Bewerben können sich auch Interessierte ohne Vorerfahrung. "Dann durchlaufen die zukünftigen Fahrer unsere Fahrschule, die etwa drei Monate dauert", sagte RheinbahnSprecher Schumacher.

Für die Fahrgäste werde es während der Übergangszeit nicht zu Einschränkungen kommen, sagte Schumacher weiter: "Es wird keine extra Ausfälle geben." Seiner Meinung nach habe die Rheinbahn bei dem Vorgang nichts versäumt. "Uns war es wichtiger, sofort den Fahrplan umzustellen, um Pünktlichkeit zu garantieren", sagte er. Ein verbesserter Plan entlaste auch die Mitarbeiter, weil diese pünktlich Pausen und Feierabend machen können.

"Dafür nehmen wir Überstunden in Kauf", so der Unternehmenssprecher. Im Gegensatz zum plötzlichen Fahrplanwechsel sei es jedoch absehbar gewesen, dass so viele Fahrer in Altersteilzeit gehen werden.

(RP/jco)
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