Düsseldorf Der Rhein ist extrem niedrig

Düsseldorf · Der niedrige Pegelstand des Rheins von nur noch 72 Zentimeter führt dazu, dass Schiffe weniger Lasten mitnehmen dürfen.

 Große Teile des Rheinufers liegen in Düsseldorf aktuell frei, wie dieses Bild aus Oberkassel zeigt.

Große Teile des Rheinufers liegen in Düsseldorf aktuell frei, wie dieses Bild aus Oberkassel zeigt.

Foto: Martin Gerten

Wie hat sich der Pegelstand des Rheins entwickelt? Der Pegel ist rund um den Jahreswechsel kontinuierlich gefallen. Am 30. Dezember lag er mittags noch bei 84 Zentimetern, seitdem ging es runter bis auf 72 Zentimeter, die am Dienstag um 13 Uhr gemessen wurden. Auch für die kommenden Tage prognostiziert die Bundesanstalt für Gewässerkunde Pegelstände auf solch niedrigem Niveau: Bis Donnerstagabend ist mit einem leichten Anstieg auf 77 Zentimeter zu rechnen, bis Samstag könnten daraus 79 Zentimeter werden. Diese Entwicklung setzt sich seit Ende November fort.

Wie ist das einzuschätzen? Das Phänomen gilt als ungewöhnlich für Dezember und Januar. "Sonst rechnen wir mit mittleren bis hohen Wasserständen um den Jahreswechsel herum", sagte Jan Böhme vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein. Allerdings sei mit solchen Wasserständen "alle paar Jahre" zu rechnen, so der Experte. Vom niedrigsten bekannten Wasserstand ist die Landeshauptstadt dennoch ein Stück entfernt. Am 30. September 2003 stand der Pegel bei nur noch 40 Zentimetern.

Welche Folgen hat das? Auf dem Rhein wird es voller. Die Fahrrinne verliert an Tiefe, diese reicht inzwischen nicht mehr für voll beladene große Schiffe aus. Sie dürfen derzeit nicht fahren, die Ladung wird deshalb auf mehrere kleine Schiffe verteilt. Die Auswirkungen auf die Binnenschifffahrt bezeichnete der Vizepräsident des zuständigen Verbandes, Roberto Spranzi, als "noch nicht dramatisch". Man habe die Kapazität, das aufzufangen. Es bleibe nichts liegen.

(hdf)
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