Schuhmesse Der neue Trend heißt Wellness
Düsseldorf · Auf der Düsseldorfer Fachmesse GDS ist klar zu erkennen: Komfortable Schuhe können durchaus modisch sein. Etliche Aussteller präsentieren dem Fachhandel kreative, elegante, aber auch sportliche Modelle. Die meisten setzen dabei auf Handwerkskunst und ausgewählte Materialien.
Die Zeiten unförmiger Latschen und hansaplastfarbener Gesundheitsschuhe sind vorbei: Wer bequem und körperbewusst laufen möchte, kann aus einem breiten, attraktiven Angebot wählen. Die Branche hat den Trend längst erkannt und präsentiert auf der Düsseldorfer Schuhmesse GDS derzeit kreative und witzige, elegante und modische, technisch hochversierte und sportliche Modelle.
Das gilt auch für die traditionellen Marken der "gesunden Schuhe". Zum Beispiel Scholl, vor allem bekannt wegen der schlichten Pescura-Sandale. Mit ergonomisch geformter Holzsohle und einfacher Lederschnalle überzeugt sie gleichermaßen Krankenhauspersonal und Hollywood-Schönheiten — und bleibt deshalb im Sortiment. "Aber die Marke hat sich weiterentwickelt, bietet Schuhe, die hochmodisch und trotzdem bequem sind", sagt Claudia Gieß. Dazu gehören zum Beispiel Sommerstiefel aus Wildleder mit freier Ferse und Keilabsatz aus Kork. Ab 60 Euro ist man bei Scholl dabei.
Clogs sind im Kommen
Tradition und Trend sind auch für Christina Mühle kein Widerspruch. Die Münchnerin hat 2006 die Firma "Softclox" gegründet und vertreibt ausschließlich Modelle, die auf dem Prinzip Clogs basieren: klassisch mit Nieten und hinten offen oder progressiv mit Fransen und anderen Details. "Die Idee hatte ich schon lange, Clogs kannte ich aus meiner Kindheit", sagt Mühle. "Und Holz ist so angenehm zu tragen, bequem, leicht und leise." Der Preis liegt bei etwa 100 Euro.
Wer es ausgefallener mag, kommt bei der spanischen Marke "art" auf seine Kosten. Hier ist Verspieltheit angesagt: das Leder in farbenfrohen Tönen, verziert mit Stickereien und übergroßen Knöpfen. Die Sohle aus Naturkautschuk sowie Polsterung in der Ferse sorgen für bequemes Tragen. Der Preis liegt bei 100 bis 120 Euro. Noch mehr Blicke ziehen die extravaganten Modelle der Kollektion von "El naturalista" auf sich.
Kunterbunt und mit unkonventionellen Formen sehen sie aus wie einem Comic entsprungen. Und sind dabei ökologisch: Das Leder ist pflanzlich gegerbt, das Fußbett ist herausnehmbar und kann durch ein anderes ersetzt werden. Außerdem hinterlässt die Sohle markante Spuren: Mal ist sie wie ein Vogelnest strukturiert, mal mit anderen Mustern. "Jede Sohle erzählt eine eigene Geschichte", sagt René Brockötter. "El naturalista" ist aus der früheren Öko-Nische längst bei den Trendsettern gelandet, wie am gut besuchten Stand auf der GDS zu sehen ist. Der Preis für die Schuhe liegt bei 89 bis 139 Euro.
Vom Öko-Anstrich ist die italienische Marke "thierry rabotin" weit entfernt. Ihr Image ist edel: Anmutige Formen treffen auf hochwertige Materialien wie Ziegenvelours oder grobkörniges Nappa und Funktionalität. Das schafft eine spannende Mischung aus Eleganz und Tragekomfort. Das Geheimnis ist die Jahrhunderte alte Sacchetto-Machart. Mancher Schuh wiegt nur so viel wie zwei Tafeln Schokolade.
Die Preise beginnen bei 150 Euro. Traditionelles Handwerk steht auch bei der spanischen Firma "vialis" im Zentrum: Alle Schuhe sind handgefertigt, das Leder ist unbehandelt, auch Holzsohlen sind flexibel und garantieren somit eine gesunde Körperhaltung. "Sie sind so gemacht, dass eine Frau sie jeden und den ganzen Tag tragen kann", sagt Josu Diaz.
