Vortrag von Philip Banse in Düsseldorf Der „Lage der Nation“-Macher erklärt, wie man mit Podcasts Geld verdient

Düsseldorf · Bei der Landesanstalt für Medien in Düsseldorf erklärte Philip Banse von „Lage der Nation“, wie er sein Leben durch seinen wöchentlichen Podcast finanziert.

 Philip Banse sprach bei der Landesanstalt für Medien

Philip Banse sprach bei der Landesanstalt für Medien

Foto: Helene Pawlitzki

Wer Podcasts hört, kennt die „Lage der Nation“ – einer der ältesten und erfolgreichsten Podcasts Deutschlands, regelmäßig in den Top 10 verschiedener Podcast-Charts vertreten und mehrfach preisgekrönt. Für Podcastmacher aber noch interessanter: Die „Lage der Nation“ bringt Geld. Wieviel, das wollte „Lage“-Host Philip Banse am Dienstag in seinem Vortrag bei der Landesanstalt für Medien (LfM) nicht verraten. Der Berliner Journalist sagte aber in seiner Keynote beim Media Innovation Day, er könne von den Einnahmen leben, die Infrastruktur für den Podcast bezahlen und noch zwei bis drei Freelancer, die organisatorische Aufgaben übernehmen. Vier Säulen habe sein Finanzierungsmodell, sagte Banse: „Drei, mit denen wir gerechnet haben, und eine Überraschung.“

Spenden Ein paar hundert Hörer überweisen den „Lage“-Machern regelmäßig oder einmalig Geld. „Wir nehmen auch Bitcoin.“ Die Beträge rangieren von 50 Cent bis 1000 Euro. „Das Gute ist, es gehen keine Gebühren ab.“ Ob allerdings Umsatzsteuer fällig wird, prüft gerade das Finanzamt. Und: „Die Zahlen in diesem Bereich sind schwer zu steigern.“ Entweder die Leute spenden oder sie lassen es.

Werbung Zwei Spots pro Episode laufen im „Lage“-Podcast. Die Vermarktung übernimmt eine ARD-Tochtergesellschaft. Das sichere ihm journalistische Unabhängigkeit, sagt Banse. Der Kompromiss, den er als Journalist eingehen müsse: „Ich lese die Spots vor.“ Podcast-Werbung sei weniger nervig als sonstige Online-Werbung, und daher auch akzeptabler fürs Publikum.

Abonnements Eine niedrige vierstellige Zahl von Menschen bezahlt monatlich Geld für die „Lage der Nation“ und erhält dafür Bonusinhalte. Es seien deutlich weniger als fünf Prozent der Abrufzahlen, so Banse. „Da wäre mehr machbar.“

Live-Events Die Überraschung: Bis zu 1000 Leute zahlen Eintritt, um die „Lage“-Macher live zu sehen.

Der Umsatz der einzelnen Säulen schwanke, so Banse. „Aber wenn eine wegfallen würde, gefährdet das nicht das gesamte Projekt.“ Grundlage für erfolgreiche Podcasts: „Man braucht Leidenschaft und Lust und ein Thema, was einen interessiert.“

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