Unterstützung Ferien für alle mit der evangelischen Jugend

Der Kirchenkreis will in Zukunft Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien mehr unterstützen.

 Sportaktionen wie Hockeyspiele gehören zum Programm der Ferien-Freizeitfahrten, die die evangelische Jugend jedes Jahr für Kinder und Jugendliche organisiert.

Sportaktionen wie Hockeyspiele gehören zum Programm der Ferien-Freizeitfahrten, die die evangelische Jugend jedes Jahr für Kinder und Jugendliche organisiert.

Foto: evdus/Sergej Lepke

Für gewöhnlich steht zum Jahreswechsel das neue Jahresprogramm der evangelischen Jugend Düsseldorf bereit. Auch diesmal ist das Gros der Ferienfreizeit-Fahrten für das neue Jahr bereits geplant, doch erhältlich wird das Programm erst Ende Januar sein. Dafür konnten die Jugendreferenten vorab schon eine Neuheit verkünden, die vor allem wirtschaftlich schlechter situierten Familien zugutekommen dürfte. Denn für die Fahrten im kommenden Jahr erhalten Kinder und Jugendliche, deren Familien Inhaber eines Düsselpasses sind, erhebliche Nachlässe auf die Kosten der jeweiligen Fahrt. Bis zu fünfzig Prozent, aber maximal 100 Euro, können die Preise dadurch reduziert werden. Die nötigen Gelder, die die Fahrtkosten dann ausgleichen, werden aus Mitteln des evangelischen Kirchenkreises bezahlt.

Inhaber des Düsselpasses erhielten auch bisher schon einen Nachlass auf Aktivitäten der evangelischen Jugend. Bisher hat sich dieser jedoch auf einen innerstädtischen Aktionsradius beschränkt. Gerade aber die beliebten Gruppenreisen an die Mittelmeerstrände in Frankreich und Kroatien, dem Segeltörn in den Niederlanden oder eine Fahrt ins näher gelegene Saarland, an denen jedes Jahr zwischen 500 bis 800 Kinder teilnehmen, waren von dieser Vergünstigung bisher ausgeschlossen. Schon 120 Euro für eine einwöchige Ferienfreizeit aufzubringen, sei für eine auf Sozialhilfe angewiesene Familie utopisch, erklärt Nils Davidovic. Zwar gebe es für die Teilnahme an Ferienfreizeiten noch weitere Zuschussmöglichkeiten, beispielsweise über den städtischen Bezirkssozialdienst. „Auf solche Hilfsmöglichkeiten weisen wir auch hin, jedoch ist die Hemmschwelle meist zu hoch. Unser Angebot soll daher möglichst schnell und unbürokratisch in Anspruch genommen werden können. Die Menschen müssen vor uns nicht noch einmal ihre finanziellen Verhältnisse offenlegen. Es reicht, wenn sie den Düsselpass vorzeigen können“, sagt der Leiter der Jugendkirche.

Auch Jonas Einck, Vorstandsvorsitzender der evangelischen Jugend, konnte immer wieder beobachten, wie eine Teilnahme an solchen Hemmschwellen scheiterte. „Besonders problematisch wird es da, wenn es auch noch Geschwisterkinder gibt“, sagt Einck. Gerade in sozial schwächeren Stadtteilen wie Garath, wo er ehrenamtlich im Anne-Frank-Haus tätig ist, wird ihm das oft bewusst. Vor diesem Hintergrund sei die Neuerung auch im Hinblick auf die soziale Entwicklung der Jugendlichen wichtig. „In manchen Milieus ist es schwierig, mit anderen Jugendlichen in Kontakt zu kommen.“ Helfen könnte dabei die große Fahrt an die kroatische Adriaküste, auf welcher der neue Rabatt greift und welche sich jedes Jahr besonderer Beliebtheit. Zwei Wochen verbringen die Jugendlichen dann zusammen betreut auf dem Campingplatz in Savudrija, schwimmen im Meer und genießen das gute Wetter. Auch kleine Ausflüge ins nahe gelegene Slowenien gehören zum Programm. „Diese Ferienfahrten bieten genau solche Möglichkeiten, etwas zu erleben, das man nicht kennt, und Freundschaften über die Freizeit hinaus zu finden“, betont Einck. Statt der 420 Euro Kosten pro Teilnehmer zahlen die Kinder von Düsselpass-Inhabern für die Kroatienfahrt nur 320 Euro.

Mitglied in der Gemeinde oder Anhänger einer bestimmten Konfession muss man für die Inanspruchnahme des Rabatts übrigens nicht sein. Die Ermäßigung ist frei von Nationalitäts- und Religinszugehörigkeit. Für Pfarrer Martin Fricke ist das in der heutigen Zeit ein nicht unerheblicher Punkt. „Wir geben damit auch ein Signal der Öffnung in einer Gesellschaft, die immer stärker auf Abgrenzung bedacht ist“, sagt Fricke.

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