Immobilien Der Investment-Markt trotzt der Krise mit einem Rekord

Düsseldorf · Mehr als zwei Milliarden Euro wurden im ersten Halbjahr vor allem für Büroimmobilien gezahlt. Beispiele für die größten Deals sind das Mizal im Medienhafen und die Herzogterrassen.

 So soll der Campus im Medienhafen an der Plockstraße/Völklinger Straße mal aussehen.

So soll der Campus im Medienhafen an der Plockstraße/Völklinger Straße mal aussehen.

Foto: moka-studio

Während der Bürovermietungsmarkt aufgrund der Coronakrise aktuell kräftig in die Knie gegangen ist (wir berichteten), sieht es bei den Investments ganz anders aus. Im ersten Halbjahr verzeichnen die Immobilienberater von Savills und JLL sogar weit bessere Zahlen als im Vorjahr. Und damit nicht genug: Laut JLL ist sogar ein Rekord geknackt worden. „Der Düsseldorfer Investmentmarkt hat trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 erstmals die Grenze von zwei Milliarden Euro Transaktionsvolumen übersprungen. Rund 2,06 Mrd. Euro bedeuten ein Plus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Gerade im zweiten Quartal, das besonders im Zeichen von Corona stand, wurden mit 1,2 Milliarden Euro besonders hochdotierte Deals getätigt. Das lag freilich auch daran, dass die Abschlüsse schon vor der Pandemie vorbereitet waren. Daniele Provenzano, JLL Düsseldorf: „Wir haben ein sehr starkes erstes Halbjahr gesehen, das von einer herausragenden Nachfrage geprägt war. Bereits vor Corona gestartete Transaktionen sind nahtlos weitergelaufen und haben gezeigt, dass Abschlüsse auf dem Preisniveau von vor dem Lockdown möglich sind.“ Zwar habe die Zahl der Transaktionen mit 54 unter den Werten der vergangenen Jahre gelegen, mit 38 Millionen Euro sei die durchschnittliche Transaktionsgröße aber auch deutlich höher gewesen. Auch Stefan Mellies von Savills sagt: „Vor allem großvolumige Deals wurden nicht auf die lange Bank geschoben.“

Der Großteil der Abschlüsse entfiel auf den Büromarkt, der Anteil liegt je nach Berechnung bei 76 (JLL) bis 90 (Savills) Prozent.

 Als wichtigste Deals nennt JLL den Verkauf des Mizal von Codic Development an die R+V Allgemeine Versicherung. An der Völklinger Ecke Plockstraße entsteht ein Campus für die WPP-Gruppe, zu der unter anderem die Werbeagentur Grey gehört.

Dahinter folgen die Herzogterrassen (ehemals West-LB an der Herzogstraße), die im Rahmen der Godewind-Übernahme durch Covivio den Eigentümer gewechselt haben.

Savills nennt als Beispiele das Neubauprojekt „Heinrich-Campus“ an der Heinrich-Erhardt-Straße, das als Unternehmenszentrale für Deloitte entsteht, sowie das „Capricorn“ im Medienhafen.

Doch die Pandemie machte sich doch noch auf eine Art bei den Investments bemerkbar: So war das Geschehen in diesem Jahr gänzlich „inländisch geprägt“, wie Mellies sagt. Als Käufer traten Spezialfonds, Versicherungen und Immobilien-AGs fast ausschließlich aus Deutschland auf. „Dies ist weitestgehend auf die Phase des Lockdowns zurückzuführen, in der ausländische Akteure angesichts der Reise- und Kontaktbeschränkungen kaum aktiv waren.“

(ale)
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