Aktion Der Hai nimmt nur Rotbarschfilet

Bei der RP-Sommernacht im Aquazoo gewannen einige der 300 Gäste hautnahe Begegnungen mit den Tieren.

   Hier mussten Heuschrecken und Würmer an die Nagetiere verfüttert werden von Trudi Schaper (v.l.) und  Bettina Lenk. Sandra Honigs half.

Hier mussten Heuschrecken und Würmer an die Nagetiere verfüttert werden von Trudi Schaper (v.l.) und Bettina Lenk. Sandra Honigs half.

Foto: Anne Orthen (ort)

Vor Anne-Claire Hoffmann muss man Respekt haben. Die Tierpflegerin des Aquazoos hält ein paar kleine Fische ins Wasser, als ein Kuhnasenrochen herbeischwebt und nicht nur die Fische, sondern gleich die ganze Hand der Pflegerin ins Maul nimmt. Die streichelt den Rochen, der wie seine Artgenossen im Becken ziemlich lustig heißt. „Wir nennen sie Dyson, Miele und Dirt Devil, weil sie wie die Staubsauger über den Boden gehen und alle Nahrung auflesen“, sagt Anne-Claire Hofmann. Carsten Krettek und Rüdiger Dohmann staunen. Sie haben am Donnerstagabend bei der Netzwerkveranstaltung „Sommernacht im Aquazoo“ der RP das Glück gehabt, zu gewinnen und bei einer Tierfütterung dabei sein zu dürfen. Andere gewannen etwa eine Pinguin-Fütterung, die allerdings erst im Nachgang eingelöst werden kann – zur besten Partyzeit genossen die Vögel schon ihre verdiente Nachtruhe.

„Fantastisch“, schwärmt Dohmann, nachdem er den Schwarzspitzen-Riffhai mehrfach mit Rotbarschfilet versorgt hat. Die Eleganz der Tiere entzückt. Dohmanns Gemütslage teilen fast alle der rund 300 Besucher des Abends.

 Carsten Krettek (l.) und Rüdiger Dohmann assistierten Tierpflegerin Anne-Claire Hoffmann  bei der Haifischfütterung.

Carsten Krettek (l.) und Rüdiger Dohmann assistierten Tierpflegerin Anne-Claire Hoffmann  bei der Haifischfütterung.

Foto: Anne Orthen (ort)

„Für mich hatte sich der Abend schon gelohnt, als ich die Vogelspinne anfassen durfte. Das hier ist jetzt noch toller“, sagt Dennis Hermans, während er seinen rechten Arm in ein Aquarium hält und auf Tuchfühlung mit Oktopus Thaddäus geht. Der Krake, der nach der gleichnamigen Figur in der Comic-Serie „Spongebob Schwammkopf“ benannt ist, hat seine Tentakel fest um die Hand von Hermans geschlungen. „Es ist richtig anstrengend, dagegen zu halten“, sagt er. „Tja, die bestehen ja auch fast nur aus Muskeln“, sagt Pflegerin Anne-Claire Hoffmann. Sie arbeitet gerne mit den Kraken, „die sind richtig verspielt, man kann ihnen auch Aufgaben geben, wo sie zum Beispiel etwas aufschrauben müssen“, sagt sie. Wenn Hoffmann ihren Arm ins Aquarium hält, erkennen die Tiere sie mit ihren Tentakeln. Auch Sandra Bollweg freut sich, einmal hinter die Kulissen zu schauen, „Kraken gelten ja als richtige Ausbruchskünstler, es ist toll, ihnen so nahe zu kommen“, sagt sie. Außer Thaddäus lernen sie und Hermans auch noch Oktopus Tinti kennen – der ist kaum ein Jahr alt und noch etwas kleiner. Allerdings ist er nicht minder stark und ertastet direkt, wer da seine Hand ins Aquarium steckt.

 Dennis Hermans durfte bei der RP-Sommernacht Oktopus Thaddäus einen Besuch abstatten. 

Dennis Hermans durfte bei der RP-Sommernacht Oktopus Thaddäus einen Besuch abstatten. 

Foto: Anne Orthen (ort)

Trudi Schaper und Bettina Lenk sind erst einmal entzückt, als sie die beiden Aquazoo-Bewohner sehen, die sie jetzt füttern dürfen. Denn im Vergleich mit anderen Vertretern der Ordnung Raubtiere sind die Zwergmangusten– wie ihr Name schon sagt – sehr klein und beim Niedlichkeitsfaktor ganz weit vorne. Und es sind auch nicht diese Tiere der kleine Haken an der Fütterung, sondern andere: „Sie müssen sich jetzt mal überlegen, ob Sie das Futter anfassen möchten“, sagt die stellvertretende Aquazoo-Leiterin Sandra Honigs: „Ich zeig‘ Ihnen das gleich mal.“

Sie führt die Gewinnerinnen in einen Nebenraum, und als sie kurz darauf hinter der Glasscheibe des Geheges wieder erscheinen, haben sie sich mit dem Futter schon arrangiert und tragen die Boxen mit Maden und lebenden Heuschrecken einigermaßen gefasst vor sich her. Anfangs noch mit spitzen Fingern, aber schnell selbstbewusster, werfen sie den Mangusten die Beute zu. Die Tiere sind neugierig, beobachten die ihnen unbekannten Besucherinnen genau, schnappen nach dem Futter. Einmal trifft Schaper eine Zwergmanguste mit eine Heuschrecke am Kopf. „Das nennt man Schlaraffenland“, ruft ein Zuschauer von draußen. „Das war mal ein Erlebnis – sehr aufregend“, sagt Lenk. Und Schaper schwärmt: „Sehr niedlich. Hätte ich so nicht gedacht.“

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