Düsseldorf Der Flughafen zahlt 6,2 Millionen EEG-Umlage

Düsseldorf · Von einigen tausende Euro pro Jahr bis hin zu mehreren Millionen - die Umlage kostet die Firmen viel Geld. Die Zahl der Betriebe, die zahlen müssen, wird steigen, sagt die IHK. Die Rheinbahn zahlt 500 000 Euro.

Der Flughafen braucht Energie wie eine mittelgroße Stadt und versorgt sich in Teilen aus einem eigenen Kraftwerk.

Der Flughafen braucht Energie wie eine mittelgroße Stadt und versorgt sich in Teilen aus einem eigenen Kraftwerk.

Foto: Andreas Bretz

Eine ganze Reihe von Betrieben in Düsseldorf erwarten eine Erhöhung der Energiekosten aufgrund der Umlage nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz). Wie hoch dieser Zuschlag künftig ausfallen wird, ist den meisten noch nicht bekannt, weil für einige Ausnahmeregeln gelten, einige überhaupt nicht betroffen sind, sagte gestern ein Fachmann der Industrie- und Handelskammer (IHK). Zur Zeit beträgt der Zuschlag 6,24 Cent pro Kilowattstunde. Der Flughafen ist schon jetzt mit einem Millionenbetrag dabei. Ein Sprecher: "Der Flughafen zahlt diese Umlage für etwa 100 Millionen Kilowattstunden im Jahr - also rund 6,2 Millionen Euro. Der selbsterzeugte Stromanteil ist hingegen umlagefrei. Wie sich dies zukünftig auf Basis der gesetzlichen Neuregelungen verhält, wird derzeit ja noch geklärt."

Auch die Rheinbahn trifft es hart: Bisher mussten die Verkehrsbetriebe 0,05 Cent pro Kilowattstunde zahlen, bald werden es 20 Prozent des Satzes von 6,24 Cent sein - also etwas über ein Cent. Am Ende des Jahres kommen so 500 000 Euro zusammen, sagte gestern Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Man sei darüber sehr unglücklich, weil man ja eigentlich zur besseren Nutzung der Energien beitrage, aber dennoch zahlen müsse. Die Rheinbahn verbraucht pro Jahr 100 Millionen Kilowattstunden Strom.

Auf die Verteuerung durch die Umlage hat sich Johannes Dackweiler, Inhaber der Bäckerei Hercules, bereits in den vergangenen Monaten eingestellt und neue, energiesparende Öfen installiert. So hofft er, die Energiekosten einigermaßen niedrig zu halten. Aber mit höheren Stromrechnungen rechnet er trotzdem. "Zwischen 1000 und 2000 Euro pro Jahr wird die Umlage wohl zu Buche schlagen", sagt er. Einen Teil der Mehrbelastungen wird er an die Kunden weitergeben müssen, weil mit Zuschüssen und Erleichterungen nicht zu rechnen ist. "Der Mittelstand ist die Melkkuh, wenn es um Abgaben geht", sagt der Bäcker, dessen Unternehmen biologische Backwaren herstellt und unter anderem auch Bioläden beliefert.

Weniger stark betroffen sind die Kfz-Werkstattbetriebe in Düsseldorf. "Die EEG-Umlage wird von den Stadtwerken nicht voll weitergegeben. Die Tarife im Handwerks-Rahmenvertrag wurden nur um 3,26 Prozent erhöht", berichtet Horst Jansen, Geschäftsführer der Kfz-Innung. Die Betriebe seien froh über die Entlastung, wenn auch die kleineren und mittelgroßen Betriebe relativ geringe Energiekosten hätten. Bei Ausgaben von etwa 2500 Euro pro Jahr würde die Mehrbelastung unter 100 Euro betragen.

Viel Strom wird auch für die Kühlsysteme in Firmen und Gebäuden benötigt. "Um die Ausgaben zu senken, legen die Kunden von vornherein großen Wert auf energiesparende Anlagen", sagt Axel Blasberg, Inhaber des Unternehmens Soeffing für Kälte- und Klimatechnik. Bei der Konzeption der Anlagen werde auf diese Vorgaben geachtet.

(RP)
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