Düsseldorf Der Fahrplan für alle Fälle

Düsseldorf · Monika Link-Giesen ist bei der Rheinbahn Fachfrau für Umsteigebeziehungen. Ziel sind zufriedene Kunden und pünktliche Verbindungen.

 Früher wurden die Pläne noch von Hand mit Tusche und Lineal gezeichnet. Jetzt setzt Monika Link-Giesen auf den PC.

Früher wurden die Pläne noch von Hand mit Tusche und Lineal gezeichnet. Jetzt setzt Monika Link-Giesen auf den PC.

Foto: Bretz, Andreas

Wer einen Blick auf den Fahrplan an der Haltestelle wirft, sich im Internet über Abfahrtszeiten informiert oder im neuen Fahrplan der Rheinbahn blättert, kommt an Monika Link-Giesen nicht vorbei. Sie ist Verkehrsgestalterin und Sachgebietsleiterin im Fahr- und Dienstplanbüro der Rheinbahn.

Sie koordiniert, wann Busse, Straßen- oder U-Bahnen fahren und wie die Anschlüsse sind. Zu ihren Aufgaben zählen deshalb auch Umsteigebeziehungen. "Wir haben bestimmte Knotenpunkte, an denen müssen die Anschlüsse zu den anderen Linien stimmen", sagt sie. Das Geflecht, das aus solchen "Umsteigebeziehungen" entstehen kann, sieht für Laien aus wie ein kompliziertes Schnittmuster. Am Computer arbeitet Monika Link-Giesen neue Fahrzeiten und Fahrzeuge ein und prüft die Auswirkungen auf den Plan. "Ich mag kurze Abstände, wie den 10-Minuten-Takt, da habe ich mehr Masse zum Jonglieren", verrät sie. Bald ist die Verkehrsgestalterin drei Jahrzehnte bei der Rheinbahn. Sie hat schon in dieser Abteilung ihre Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert.

Früher wurden die Pläne noch von Hand mit Tusche und Lineal gezeichnet. Jetzt läuft dieser Prozess über Programme am PC. Noch heute findet sie ihren Job spannend. "Wir planen Sonderverkehre bei Kirmes, Karneval, Messen und Sportereignissen. Da bewegt sich was", sagt sie. Sind viele Fahrzeuge auf der Strecke, fordert sie das. Schwierig findet die Expertin den Ein-Stunden-Takt in Außengebieten. Dennoch muss sie mit ihrem Team das Verkehrsnetz im Blick haben. Takt, Personal, Fahrzeug und Strecke, das sind die Faktoren, die Monika Link-Giesen unter einen Hut bringen muss. Nur dann kommen die Fahrzeuge verlässlich auch dann, wenn sie erwartet werden. Nur wenige Minuten Veränderung an einer Linie verändern auch die Pläne anderer Linien. Es hängt hier alles zusammen, das zeigt sich, sobald sich nur Kleinigkeiten ändern.

Eine wichtige Funktion übernimmt die Abteilung in der Planung der Dienste. "Die Fahrer müssen wissen, um welche Zeit sie wo sind. Pausen und Arbeitszeiten müssen genau von uns eingeplant werden", sagt sie. Die Verteilung des Personals auf die Fahrzeuge übernimmt dann aber der jeweilige Betriebshof selbst. Gute Planung ist wichtig, denn sie kann Kosten sparen. In einer Stadt wie Düsseldorf ändere sich eben ständig etwas, stellt die Expertin fest. Manchmal herrsche Termindruck durch Baustellenverkehre oder es kommen neue Linien hinzu, wie demnächst die Wehrhahnlinie. All das versucht die Verkehrsgestalterin zu berücksichtigen. Das Ziel sind zufriedene Kunden und pünktliche Verbindungen.

(RP/jco)
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