Düsseldorf Der erste Monat in Blau

Düsseldorf · Rechtzeitig zum ESC sind die Düsseldorfer Polizisten neu eingekleidet worden. Seit vier Wochen ist die grüne Dienstkleidung aus dem Stadtbild verschwunden – aber die neue Uniform wirkt auf viele noch ein bisschen fremd.

 Pünktlich zum ESC wurden die Düsseldorfer Polizisten in Blau eingekleidet.

Pünktlich zum ESC wurden die Düsseldorfer Polizisten in Blau eingekleidet.

Foto: RP, Andreas Bretz

Rechtzeitig zum ESC sind die Düsseldorfer Polizisten neu eingekleidet worden. Seit vier Wochen ist die grüne Dienstkleidung aus dem Stadtbild verschwunden — aber die neue Uniform wirkt auf viele noch ein bisschen fremd.

Verwechslungen hat es noch nicht gegeben. Zwar trägt die Polizei nun die gleiche Farbe wie der städtische Ordnungs- und Servicedienst, aber bislang hat noch jeder die Beamten als Polizisten erkannt. Steht ja auch groß genug auf Rücken und Brust — weiß auf blau.

Eigentlich war Düsseldorf noch gar nicht an der Reihe im Einkleidungsplan des Innenministeriums. Ein, zwei Anlässe hat es schon gegeben, bei denen Beamte vom Jürgensplatz der Optik wegen blau trugen — etwa ein Israel-Besuch mit dem früheren Ministerpräsidenten — aber erst der Eurovision Song Contest hat die Landeshauptstadt-Polizei nach vorn gebracht. Wenn die Augen der Welt auf Düsseldorf schauen, sollten sie die Ordnungsmacht nicht im 1970er-Jahre-Outfit sehen.

Auch die Düsseldorfer blicken wohlwollend auf die textile Erneuerung ihrer Polizei. Die sehe doch gleich viel freundlicher aus, hört man. Und dass die weißen Mützen zur sportlich-blauen Uniform ein bisschen maritim wirken, ist ja nicht wirklich schlimm.

"Vor allem ist sie viel bequemer", sagen die Beamten, die sie tragen müssen. Je länger sie in Senfbeige und Grün Dienst getan haben, desto mehr Wehmut schwingt dabei mit. Ein Verkehrspolizist verriet, er fühle sich in blau "ein bisschen wie ein Feuerwehrmann". Aber das ist ja auch ein ehrenwerter Beruf. Nur die Motorradstaffel muss sich erst nächstes Jahr umgewöhnen: Bis dahin tragen die Kradfahrer weiter grün-weiß wie ihre BMWs.

Die jüngeren Polizisten — und nicht nur die Frauen — sind uneingeschränkt angetan von der neuen Kleiderordnung. Das Design der Grünen war schließlich schon über 30 Jahre alt und nun sind endlich auch Hosen und Jacken der Polizei wenn auch nicht modisch, dann doch wenigstens modern. "Und leichter sind sie auch." Komplett ist die neue allerdings wie die alte Uniform nur mit Mütze. Der NRW-Polizeiinspekteur Dieter Wehe legt darauf großen Wert: "Ich bitte Sie, bei Ihrem Einschreiten auf ein einheitliches und vollständiges Erscheinungsbild zu achten", hat er den Beamten geschrieben.

Das Grünzeug ist übrigens kein Fall für die Altkleidersammlung: In Bayern werden die hier ausgemusterten, aber noch unbenutzten Teile aufgetragen. Und mancher Düsseldorfer Polizist trägt sein altes Diensthemd jetzt privat beim Rasenmähen.

(RP)
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