Düsseldorf Der Düsseldorfer Wald hat sich erholt

Düsseldorf · Der Anteil von gesunden Eichen und Buchen ist laut Waldzustandsbericht des Landes leicht gewachsen. Sie machen den Löwenanteil der Bäume im Stadtwald aus. Düsseldorf setzt auf heimische Arten und naturnahe Forstpflege.

Düsseldorf: Der Düsseldorfer Wald hat sich erholt
Foto: dpa, Oliver Berg

Die gute Mischung der Baumarten im Düsseldorfer Stadtwald hat einen positiven Effekt: Er hat sich im vergangenen Jahr leicht erholt. Etwas weniger Eichen und Buchen sind geschädigt. So sind 2013 nur noch 52 Prozent der Eichen krank oder kränkelnd, im Jahr zuvor waren es 54 Prozent. Der Gesundheitszustand der Buche hat sich stabilisiert oder minimal verbessert, heißt es im gerade veröffentlichten Waldzustandsbericht der Landesregierung. "Es zahlt sich aus, dass Düsseldorf seit langem auf einen Laubmischwald mit den heimischen Arten setzt, sie gedeihen hier vergleichsweise gut", sagte Paul Schmitz, Leiter der Forstabteilung. Nadelbäume wie Kiefern und Fichten, die in dieser Region ursprünglich nicht vorkommen, aber in weiten Teilen des Landes von der Holzwirtschaft gepflanzt wurden, machen am Bestand des Düsseldorfer Waldes fünf Prozent aus (s. Skizze).

Düsseldorf: Der Düsseldorfer Wald hat sich erholt
Foto: Stadt Düsseldorf/Grafik: Markus Müller

Aber gerade die Nadelbäume haben im vergangenen Jahr stark gelitten. Deshalb fällt der Bericht der Landesregierung zum Waldzustand auch negativ aus. Landesweit stieg der Anteil von kranken oder kränkelnden Bäumen von 66 auf 73 Prozent. Kiefer und Fichten hätten besonders unter den trockenen Sommermonaten gelitten, heißt es in dem Bericht der Landesregierung. Andererseits machte sich laut Schmitz die lange Kälteperiode im Frühjahr bei Laubbäumen positiv bemerkbar, glaubt Schmitz: "Die Blätter trieben erst Anfang Mai aus, schädliche Insekten wie der Frostspanner schlüpfen aber schon früher, fanden keine Nahrung und verendeten. Die Bäume wurden seltener angegriffen."

Ein weiterer Vorteil: Witterungsextreme treffen den Düsseldorfer Stadtwald weniger hart, "weil der Boden lehmig und tiefgrundig ist. Er speichert länger Wasser und ist zudem nährstoffreich", erklärt Schmitz. Die Versauerung des Bodens nehme nicht zu, deshalb sei eine Kalkdüngung wie in der Vergangenheit nicht nötig. Die Lebensbedingungen der Bäume seien vergleichsweise gut. Trotzdem seien die Schäden unübersehbar: "Wenn alte Bäume einmal gekränkelt haben, holen sie die Schäden in den folgenden Jahren nicht mehr auf."

Durch eine gute Pflege soll der Bestand von alten Bäumen über 100 Jahren, der in Düsseldorf besonders groß ist, gestärkt werden. Deshalb würden die Flächen rund um alte Bäume ausgelichtet, damit die Kronen möglichst frei liegen würden. Gleichzeitig werde darauf geachtet, dass junge Bäume in ausreichender Zahl nachwachsen, damit die Altersverteilung der Bäume im Wald günstig sei.

Ebenso günstig für einen gesunden Wald ist eine Vielfalt von heimischen Baumarten. Insgesamt 35 stehen im Stadtwald, in erster Linie Laubbäume. "Mit dieser Mischung hat der Wald eine hohe Klimatoleranz", erklärt Schmitz. Die Veränderungen der Witterung — beispielsweise lange Trockenphasen, starke Regenfälle oder höhere Temperaturen — könnten die verschiedenen Bäume unterschiedlich gut verkraften, so Schmitz. So könne sich im Lauf der Zeit herausstellen, wie die Natur reagiere. Einen genauen Aufschluss über die Entwicklung des Waldes soll eine Waldinventur im Jahr 2016 bringen, bei der der Baumbestand mit der Situation von 1996 verglichen wird.

(RP)
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