Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Der Langzeit-Rektor Gert Kaiser wird 80 Jahre alt

Düsseldorf · Gert Kaiser hat die Heinrich-Heine-Universität geprägt wie kein Zweiter, er verschaffte ihr erst ihren Namen und machte sie dann zur Voll-Universität.

 Gert Kaiser war 20 Jahre lang Rektor der Universität.

Gert Kaiser war 20 Jahre lang Rektor der Universität.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Universität hat Gert Kaiser viel zu verdanken. Das fängt damit an, dass sie ohne ihn vermutlich gar nicht nach Heinrich Heine benannt wäre. Heute kann man sich das nur schwer vorstellen, aber der berühmte Dichtersohn sollte über Jahrzehnte nicht Namenspate der Hochschule sein. Erst Rektor Kaiser schaffte es 1988, dies durchzusetzen, übrigens an der Seite „aufständischer“ Studentenvertreter. Die heutige Rektorin Anja Steinbeck sagt: „Gert Kaiser prägte seine Universität wie kein Zweiter und etablierte sie fest in der Landeshauptstadt Düsseldorf.“ An diesem Freitag wird Kaiser 80 Jahre alt.

Geboren wurde Kaiser in Hardheim im Odenwald, er studierte Germanistik und Romanistik in Heidelberg und München. 1970 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Artusromane Hartmanns von Aue, nach einer Professur in Heidelberg übernahm er 1977 den Lehrstuhl für Ältere Germanistik in Düsseldorf. Wer in den 80er Jahren in Düsseldorf studiert hat und bei Kaiser Veranstaltungen besuchen wollte, musste auch Glück haben. Immer mehr engagierte sich Kaiser für die Hochschule, die Lehre blieb da oft zweiter Sieger.

1983 wurde Kaiser Rektor, er blieb es 20 Jahre und schaffte Großes, der Ausbau der HHU zur Volluniversität gehört zu seinen besonderen Erfolgen (Wirtschaftswissenschaften 1990, Jura 1994). Er wurde vielfach geehrt, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Landesverdienstorden und dem Jan-Wellem-Ring der Stadt. Seinen Einsatz für die deutsch-jüdische Verständigung dankte die Jüdische Gemeinde Düsseldorf mit der Josef-Neuberger-Medaille.

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