Geboren im Jahre 1853 als Pfarrerssohn in Brabant, war Vincent van Gogh in jungen Jahren Vertreter einer Kunsthandlung. Dann studierte er Theologie und arbeitete als Prediger. Ab 1882 widmete er sich dem Studium der Kunst und zog dann 1886 nach Paris zu seinem Bruder Theo, der ihm Kontakt zu den wichtigsten Impressionisten vermittelte und ihn lebenslang unterstützte.

Zwei Jahre später siedelte van Gogh nach Arles um, wo er gemeinsam mit Paul Gauguin in einer Künstlergemeinschaft lebte. Die konfliktreiche Beziehung führte erstmals im Jahre 1889 zum seelischen Zusammenbruch und einem Klinikaufenthalt.

Aus dieser Zeit stammt das Porträt von van Goghs behandelndem Arzt Felix Rey. Das Bild, das uns einen Mann mit sinnlichem Mund und elegant gestutztem Bart in Frontalansicht zeigt, ist in ungewöhnlich grobem Mal-Duktus gehalten.

Vermutlich wollte van Gogh dem kunstinteressierten Arzt aus der Provinz die Neuheit und Originalität seiner Bildsprache verdeutlichen. Anerkennung und Erfolg blieben dem außerordentlich produktiven und heute zu einem der teuersten Künstler der Welt zählenden van Gogh zu Lebzeiten versagt. Nach mehreren Aufenthalten in Heilanstalten starb er 1890 zwei Tage nach einem Selbstmordversuch.