Düsseldorf Der Airport wird aus Lego nachgebaut

Düsseldorf · Dennis Grünenbaum hat definitiv einen Beruf, von dem kleine Jungs träumen. Er spielt jeden Tag mit Legosteinen. In nur drei Monaten will er jetzt den Düsseldorfer Flughafen nachbauen. Inclusive startender Flugzeuge und Skytrain.

 Flughafensprecher Thomas Kötter (l.) hat Dennis Grünenbaum die Pläne des Airports übergeben. Er baut den Miniatur-Airport.

Flughafensprecher Thomas Kötter (l.) hat Dennis Grünenbaum die Pläne des Airports übergeben. Er baut den Miniatur-Airport.

Foto: Wiese

Der Flughafen Düsseldorf ist umstritten, das wissen Anwohner und Flughafenverwaltung. Dennoch soll er ein zweites Mal gebaut werden. Nicht aus Stahl und Beton, sondern aus kleinen Plastikbausteinen der Firma Lego. Diesen Plan setzt Dennis Grünenbaum um. 200 000 bis 500 000 Steine wird er wohl brauchen. Diese Woche haben die Planungen dazu begonnen. Grünenbaum ist einer von zehn so genannten Mastermodel-Buildern. So heißen die Männer und Frauen, die hauptberuflich mit Legosteinen spielen.

Diese Woche überreichte Flughafen-Pressesprecher Thomas Kötter einen exakten Bauplan des Airports. Anhand dessen plant Grünenbaum nun den Airport DUS in Miniatur. Noch ist vieles offen. Designed wird der Flughafen am Computer. Dieser errechnet wie viele Plastikklötze wirklich benötigt werden und was tatsächlich realisierbar ist. "Wir versuchen, den Flughafen von der Seite der Landebahn aus zu zeigen", sagt

Klara Brinkmeier, Sprecherin des

Legoland Discovery Centre aus Oberhausen. Dort soll der Flughafen später für die Öffentlichkeit zu sehen sein. Die Fertigstellung ist für Mai 2015 geplant. Aber spätestens seit dem Bau des Hauptstadtflughafens in Berlin weiß jeder Flughafenarchitekt, dass man mit solchen Zeitangaben äußerst vorsichtig sein muss.

Der Mini-Flughafen wird nach Fertigstellung etwa 1,20 Meter tief und 3,50 Meter lang sein. Genug Platz, um jede Menge Details unterzubringen. Denn das Modell, das eine Attraktion für Kinder werden soll, wird keinesfalls statisch oder leblos wirken. Um dieses Ziel zu realisieren, wird es viele bewegliche Teile auf dem Mini-Airport geben. "So sollen die kleinen gelben Follow-Me-Fahrzeuge über die Startbahn fahren", sagt Brinkmeier. Gelenkt werden sie über unsichtbare Magnete an der Unterseite der Autos. Nach dem gleichen Prinzip sollen auch die Gepäckwagen über das Vorfeld flitzen.

Wie das Original hat der Modellflughafen zwei Startbahnen. Doch anders als beim Original können auf dem Lego-Airport Flugzeuge gleichzeitig starten und landen. Und das möglichst realistisch. Noch tüftelt Grünenbaum, der gelernter Elektrotechniker ist, an einer Lösung für die beweglichen Jets. "Zwei Alternativen werden diskutiert. Entweder werden die startenden und landenden Jets mit Stangen von unten bewegt. Oder wir finden eine Lösung mit Seilen oder Drähten aus der Decke", sagt Brinkmeier. Ein Vorbild jedenfalls gibt es in der Legowelt noch nicht: Der Flughafen ist eine Weltneuheit.

Als besonderes Gimick soll auf dem Lego-Flughafen auch der Skytrain fahren. Die Schwebebahn wird aus Legosteinen nachgebaut. "Alle beweglichen Fahrzeuge oder Jets können nachher von den kleinen Besuchern des Legoland Discovery Centers per Knopfdruck bewegt werden.

Zurzeit verhandeln die Macher des Klein-Flughafens noch mit der Deutschen Lufthansa. Sie könnte als Sponsor fungieren. Dann würden eines oder mehrere Flugzeuge den originalen Schriftzug der größten deutschen Airline tragen. Außerdem soll auf dem Mini-Flughafen eine Flugzeugtaufe stattfinden. Die Lufthansa tauft ihre Jets traditionell auf die Namen deutscher oder ausgewählter ausländischer Städte. "Um die Taufe richtig in Szene zu setzen, werden wir auch Löschfahrzeuge nachbauen. Die spritzen Wasser, also kein echtes natürlich. Wir benutzen dazu spezielle Kunststofffasern", sagt Sprecherin Klara Brinkmeier.

Flughafen-Architekt Grünenbaum ist Düsseldorfer. Und der 29-Jährige hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst mehrere Bauwerke seiner Heimatstadt auf der Ausstellung in Oberhausen zu verwirklichen. So hat er erst kürzlich den Rheinturm aus Legosteinen nachgebaut - inclusive einem Nachbau der größten Digitaluhr der Welt. Doch der Airport ist wegen seiner vielen beweglichen und fahrenden Elemente eine viel größere Herausforderung. Und auch unter Lego-Technik-Fans gilt der Plan, in vier Monaten fertig zu sein, als sehr ambitioniert.

(RP)
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