Einkaufsstraße in Düsseldorf-Gerresheim Demo: Benderstraße erhalten

Düsseldorf · Der Streit um den Umbau der Einkaufsstraße in Gerresheim erlebte jetzt einen neuen Höhepunkt: Rund 200 Gegner des Umbaus fanden sich zu einer Demonstration. Sie wollen, dass alles so bleibt, wie es ist.

 Lautstark protestierten Gerresheimer Bürger jetzt gegen den Umbau der Benderstraße. Sie fürchten, dass die Straße danach als Einkaufsstraße nicht mehr funktioniert.

Lautstark protestierten Gerresheimer Bürger jetzt gegen den Umbau der Benderstraße. Sie fürchten, dass die Straße danach als Einkaufsstraße nicht mehr funktioniert.

Foto: Endermann, Andreas

Die Gegner des Benderstraßen-Umbaus geben nicht nach: Als sie jetzt zu einer Demo gebeten hatten, kamen rund 200 Frauen, Männer und Kinder, um lautstark zu fordern, alles zu erhalten, wie es ist.

Zu der Demo hatten die FDP-Politiker Marie-Agnes Strack-Zimmermann und ihr Parteifreund Sönke Wilms-Heying (Bezirksvertretung) aufgerufen. Dem Vorschlag Wilms-Heyings, für viel Krach zu sorgen, kam man gerne nach: Der Liberale haute selbst auf die Pauke, einer hatte einen Leierkastenmann organisiert (der spitze Moritaten auf den drohenden Niedergang der Straße sang) und CDU-Mann Günter Pruchniewski blies in die Trompete. Das werden seine Parteifreunde in der Bezirksvertretung nicht gerne gehört haben, denn die Union ist dort für den Umbau, während ihrer früherer Vorsitzender strikt dagegen ist. Daraus macht er auch keinen Hehl und ging daher mit auf die Straße.

Und so zog der Demo-Zug dann vom oberen Teil der Benderstraße über die rechte Fahrbahn (eskortiert von ein paar Polizisten) Richtung Kölner Tor und versammelte sich vor dem Gerresheimer Rathaus zur Kundgebung. Der Weg führte vorbei an einigen Geschäften, in deren Auslagen für den Umbau geworben wird, während andere die neue Gestaltung für den Anfang vom Ende halten - die Meinungen gehen nach wie vor weit auseinander im Stadtviertel. Und jede Seite behauptet, eine Mehrheit hinter sich zu haben.

Selbst eine Kundenbefragung durch die Industrie- und Handelskammer (IHK), in der sich eine deutliche Mehrheit gegen den Umbau aussprach, wird von den Befürwortern anders gedeutet: Die Umfrage habe in Wirklichkeit ergeben, dass es auf der Benderstraße das immer wieder beschworene Parkplatzproblem gar nicht gebe, denn nur wenige kämen mit dem Auto zum Einkaufen, sagen die, die den Umbau wollen.

Unverschämtheit, zürnt FDP-Frau (und Bürgermeisterin) Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die Straße sei bevorzugtes Ziel für Familien, die dort auch ihren Wocheneinkauf erledigten - und das sei ohne Auto nicht möglich.

Wenn der Umbau kommt, wird es auf jeden Fall schwierig, mit dem Auto vorzufahren - denn viele Parkplätze (legale wie illegale) fallen weg. Die Umbaugegner hoffen nun noch darauf, dass man die Anlieger aufrütteln kann, wenn man ihnen klar macht, wer einen erheblichen Teil der Arbeiten wird bezahlen müssen - nämlich sie. Ein großer Teil der ca. drei Millionen Euro Kosten werden nämlich "umgelegt" - also auf alle verteilt, die dort Grundstücke haben. So werden manche zum zweiten Mal zahlen. Das erste Mal wurden sie vor vielen Jahren bei einem ersten Umbau zur Kasse gebeten.

(ila)
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