Kranbauers Demag Cranes Demag-Käufer Terex will Standorte verlegen

Düsseldorf · Nach dem Kauf des Düsseldorfer Kranbauers Demag Cranes durch den US-Baumaschinenkonzern Terex sind auch Schließungen von Standorten in westlichen Ländern geplant.

 Ein Hafenmobilkran des Herrstellers Demag Cranes.

Ein Hafenmobilkran des Herrstellers Demag Cranes.

Foto: DEMAG

"Unser Fokus liegt klar auf den Schwellenländern, auf China, Brasilien, Indien. Terex und Demag wollen in diesen Märkten gemeinsam wachsen", sagte der Vorstandschef des US-Unternehmens, Ron DeFeo, dem Manager-Magazin. Für die Standorte des Konzerns werde die Konzentration auf Schwellenländer allerdings nicht ohne Folgen bleiben, wie DeFeo im Interview klarstellte. "Langfristig werden wir Produktionsstätten in Schwellenländern aufbauen und dafür auch ein paar Standorte in entwickelten Märkten schließen", so DeFeo. Wann und wo das sein werde, könne er noch nicht sagen. "Aber das ist die logische Konsequenz und unvermeidbar."

Terex hält 82 Prozent an Demag

Branchenexperten gehen davon aus, dass die deutschen DemagStandorte von der geplanten Verlagerung nicht betroffen sind. Durch den Vertrag über die Übernahme von Demag sind sie ohnehin geschützt. Terex hat sich rechtlich verbindlich dazu verpflichtet, die deutschen Standorte mindestens für fünf Jahre zu erhalten. Betriebsbedingte Kündigungen soll es mindestens drei Jahre lang nicht geben. Diese Zugeständnisse hatte Demag-Vorstandschef Aloysius Rauen dem US-Investor in langen Verhandlungen abgerungen.

Nach monatelangen Fusionsgerüchten um den Kranbauer hatte Terex Anfang Mai seine Übernahmepläne bekanntgegeben und zunächst 41,75 Euro je Aktie geboten. Das Demag-Management wie auch Großaktionäre und Analysten erklärten die erste Offerte für unzureichend. Nach wochenlanger Hängepartie stockte Terex sein Angebot Mitte Juni um 3,75 Euro je Aktie auf.

Gestern gab Demag bekannt, dass Terex sich jetzt 82 Prozent der Aktien von Demag gesichert hat. Damit wurde die wichtige Schwelle von 75 Prozent überschritten. Jetzt ist Terex in der Lage, einen so genannten Beherrschungsvertrag abzuschließen. Die Marke Demag soll aber auch danach erhalten bleiben. Sie gilt unter Branchenkennern als so etwas wie der Mercedes der Hafenkranbranche. Langfristig will Terex 100 Prozent der Demag-Aktien kaufen. Damit würde das Unternehmen von der Börse und aus dem Aktienindex MDax verschwinden. Das Kartellamt muss dem Kauf noch zustimmen.

(RP)
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