Schule in Düsseldorf Der Keeper und die Kinder aus Knittkuhl

Zwischen der Grundschule am Mergelsberg und der DEG besteht eine enge Kooperation. Jetzt kam Mathias Niederberger zu Besuch.

 Mathias Niederberger hat seinen Ausflug nach Knittkuhl nicht bereut, er amüsierte sich prächtig.

Mathias Niederberger hat seinen Ausflug nach Knittkuhl nicht bereut, er amüsierte sich prächtig.

Foto: Marc Ingel

Nicht jeder kann mit Kindern, Mathias Niederberger kann. Kaum hat der Torwart der Düsseldorfer EG den Schulhof der Grundschule Knittkuhl betreten, ist er schon umringt von jungen Fans, die ein Autogramm wollen. Und wenn sie kein Blatt Papier zur Hand haben, dann muss der 27-Jährige seinen Namen halt direkt auf Hände oder Arme schreiben.

Die Kinder aus Knittkuhl sind größtenteils große Eishockey-Fans. Das kommt daher, dass die Grundschule schon seit vier Jahren an den Schools-Days im ISS-Dome teilnimmt. Zweimal im Jahr belegt eine Delegation mit 250 Kindern und Erwachsenen, alle im Knittkuhl-T-Shirt, bei einem Heimspiel einen ganzen Block, die Karten gibt’s für vergünstigte vier Euro das Stück. „Das ist natürlich eine große Sache für uns, ich komme dann immer mit einem großen Sack voller Euros, um herausgeben zu können“, berichtet Lehrerin Caroline Wolter, bei der die Fäden der Organisation zusammenlaufen. „Ich habe mich vorher nie großartig für Eishockey interessiert, jetzt bin ich fast schon ein Fan“, sagt Schulleiterin Antje Grüneklee.

Im Vorjahr schaute Kapitän Alex Barta am Mergelsberg vorbei, jetzt lässt es sich also Keeper Mathias Niederberger nicht nehmen, den Kindern einen Besuch abzustatten. Die haben sich teilweise in Schale geworfen und tragen Trikot oder Schal. Geschenke hat er mitgebracht, einen Torwart-Schläger, einen Puck und Autogrammkarten. Was die Schüler aus den Klassen eins bis vier aber vor allem möchten: Niederberger löchern, ihm Fragen stellen, ihn vielleicht sogar ein bisschen aus der Reserve locken.

Zunächst einmal sind alle doch etwas erstaunt, dass Niederberger gar nicht mal so groß und irgendwie schmal ist. „Das liegt an der Torwartausrüstung, die wiegt 15 Kilogramm“, sagt der Düsseldorfer, der mit drei Jahren zum ersten Mal auf dem Eis dem Puck nachjagte. Dass er während eines Spiels vier bis fünf Flaschen Wasser trinkt, weil er eben auch ganz schön ins Schwitzen kommt, verwundert die Kinder dann nicht mehr groß. Eher schon, dass er es im Verlauf einer Saison inklusive Play-offs auf bis zu 73 Spiele bringt. Ein anerkennendes „Boooah“ erntet Niederberger auch, als er erzählt, dass die Mannschaft quasi täglich trainiert, „nur der Montag ist frei“.

Ob er sich auf dem Eis denn schon mal geprügelt habe, lautet eine freche Frage. „Natürlich nicht“, betont der 27-Jährige, dessen Vater schon Eishockey-Profi war und der in seiner Karriere bereits in den USA und in Kanada gespielt hat. Dass sich der Leistungssportler Fast Food und Süßigkeiten verkneift, ist keine wirkliche Überraschung. Obwohl: „Bei langen Auswärtsfahrten nach München oder Berlin halten wir auch schon mal an der Tanke und versorgen uns dort.“

Ein Tor habe er noch nie geschossen, „einmal habe ich es versucht, da ist der Puck aber an der Mittellinie verhungert“ erzählt der Keeper, der natürlich nur allzu gerne mit der DEG noch mal Deutscher Meister werden würde, „das wäre das erste Mal seit 1996“. An welches Spiel er sich in dieser Saison besonders gerne erinnert? „Das 6:5 gegen Ingolstadt.“ Das löst dann wiederum wahre Begeisterungsstürme bei den Kindern aus Knittkuhl aus, denn da waren alle dabei. Und das werden sie auch am Freitag wieder sein, wenn die DEG im Dome gegen Nürnberg spielt.

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