Düsseldorf Dauser will neue Markthalle bauen

Düsseldorf · Bekannter Carlsplatz-Gastronom möchte sich am Kö-Bogen engagieren. Er hält die Halle am Gustaf-Gründgens-Platz für eine sinnvolle Bereicherung der Stadt – und würde selbst Millionen investieren.

 Christian Dauser: Die Suppenküche gibt es auf dem Carlsplatz seit 1979. Foto: end

Christian Dauser: Die Suppenküche gibt es auf dem Carlsplatz seit 1979. Foto: end

Foto: Endermann, Andreas (end)

Bekannter Carlsplatz-Gastronom möchte sich am Kö-Bogen engagieren. Er hält die Halle am Gustaf-Gründgens-Platz für eine sinnvolle Bereicherung der Stadt — und würde selbst Millionen investieren.

Eine Suppe oder einen Eintopf von Dauser wird fast jeder Düsseldorfer schon einmal gegessen haben. Das Düsseldorfer Traditionsunternehmen gehört auf dem Carlsplatz seit Jahrzehnten zu den festen Größen. In dritter Generation wird es geführt von Christian Dauser. Der 38-Jährige ist ein Verfechter des Wochenmarktes, sieht aber in der neuen Markthalle, die am Rand des Gustaf-Gründgens-Platzes entstehen könnte, keine Konkurrenz. Im Gegenteil: "Das ist eine Chance für Düsseldorf und Düsseldorfer Unternehmen." An seinem neuen Domizil auf dem Carlplatz, in das er gerade erst viel Geld gesteckt hat, hält er fest. "Da bleibe ich. Der Carlsplatz ist eine Herzensangelegenheit und hat viel Potenzial."

Dauser hat sein Interesse an der Markthalle bereits Oberbürgermeister Dirk Elbers mitgeteilt. Der Gastronom kann sich vorstellen, die notwendige zweistellige Millionensumme mit seinem Unternehmen zu investieren und selbst auch als Betreiber aufzutreten. Nachdem er Kontakt zur Stadtspitze aufgenommen hat, will Dauser jetzt auf die Gruppe von fünf Düsseldorfern zugehen, die mit ihrem "Mercado"-Konzept und den Entwürfen des Architekten Caspar Schmitz-Morkramer den Stein ins Rollen gebracht haben, und über eine mögliche Zusammenarbeit sprechen.

Ob die Markthalle realisiert wird, steht noch nicht fest. Es gibt allerdings aus allen Ratsfraktionen viel Zustimmung. Derzeit läuft ein kurzfristig organisierter Wettbewerb mit drei Architekturbüros, die in Kürze ihre Varianten für das Entwicklungsgebiet Kö-Bogen II, das sich von der Johanneskirche bis zum Theatermuseum erstreckt, vorstellen. Dabei spielt das Baufeld südlich des Dreischeibenhauses eine wichtige Rolle: OB Elbers hatte nach dem Fall des Tausendfüßlers vorgeschlagen, dieses wegen des Blicks auf Dreischeiben- und Schauspielhaus nicht zu bebauen. Dagegen steht das ursprüngliche Wettbewerbsergebnis für Kö-Bogen II von Juan Pablo Molestina und das Argument von Stadtplanern, dass der Gustaf-Gründgens-Platz und der neu entstehende Jan-Wellem-Platz eine Einfassung benötigen.

Die Markthalle stellt hier einen Kompromiss dar. Sie benötigt für die geplanten 20 Gastronomie- und 15 Verkaufsstände lediglich rund 1200 Quadratmeter Grundfläche. Der umbaute Raum würde mehr als halbiert, die Höhe reduziert sich gegenüber dem Ursprungsentwurf von 23 auf 15 Meter.

Dauser ist fasziniert von der Markthalle, "da sie wirklich etwas Soziales ist, etwas für die Bürger". Zudem sieht er "eine Chance für Düsseldorfer Unternehmen, die sich die hohen Mieten an der Schadowstraße und Kö nicht leisten können. Der Benrather Hof, die Cafés van Eicken oder König und andere gastronomische Betriebe sind doch weg — denen trauern viele hinterher." Er ist sicher, dass Carlsplatz und Markthalle sich ergänzen. "Sie liegen weit genug auseinander, es gibt andere Passantenströme. Wir haben in Kö-Bogen und Dreischeibenhaus neue Büros, außerdem wird die Schadowstraße als Fußgängerzone ein Magnet. Für all diese Passanten und Anlieger wäre die Markthalle ein tolles Angebot."

Dauser will als Marktmann mit dafür sorgen, dass Angebots- und Preismix stimmen. "Es können ja auch Kollegen vom Carlsplatz dort eine Dependance eröffnen." Damit begegnet er auch einer Sorge von OB Elbers, der befürchtet, am Ende gebe es in der Markthalle vielleicht nur einen großen Supermarkt.

(RP)
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