Düsseldorf Das Zentrum für operative Medizin ist eröffnet

Düsseldorf · 180 Millionen hat es gekostet, vier Jahre lag es wegen technischer Mängel nach Fertigstellung im Dornröschenschlaf, nun arbeitet es: Das von Hightech-Medizin geprägte ZOM II der Uni-Klinik wurde gestern offiziell präsentiert.

 Der Helikopter-Landeplatz auf einer Plattform am Rand des Dachs der Klinik. Von dort aus können die Patienten sehr schnell zum Aufzug und dann in die Behandlungsräume gebracht werden. Anders als früher entfällt das Umladen in einen Krankenwagen.

Der Helikopter-Landeplatz auf einer Plattform am Rand des Dachs der Klinik. Von dort aus können die Patienten sehr schnell zum Aufzug und dann in die Behandlungsräume gebracht werden. Anders als früher entfällt das Umladen in einen Krankenwagen.

Foto: Andreas Bretz

Seit Montag ist das Zentrum für operative Medizin II (ZOM) der Uni-Klinik Düsseldorf nun auch offiziell eröffnet. Mehr als 100 Gäste waren dabei, als der neue Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Klaus Höffken, der an diesem Tag ebenfalls offiziell in sein Amt eingeführt wurde, das neue Paradestück medizinischer Versorgung für Düsseldorf und die Region präsentierte.

 Ein OP-Saal mit Tageslicht. In den meisten Kliniken haben diese Räume keine Fenster.

Ein OP-Saal mit Tageslicht. In den meisten Kliniken haben diese Räume keine Fenster.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Das tat der Mediziner mit sichtbarem Stolz, immerhin glänzt die Klinik mit gleich mehreren Besonderheiten. Sie führt nicht nur zentrale und einander naheliegende Dienste zueinander, sondern ist aufgrund ihrer Bauart an den Bedürfnissen der Patienten, aber auch an denen der dort arbeitenden Menschen orientiert. Ungewöhnlich beispielsweise die OP-Säle mit Tageslicht - für den in Narkose liegenden Patienten vermutlich nicht so wichtig, aber für Ärzte und Assistenz angenehm, weil das Gefühl nicht entsteht, in einem Keller zu arbeiten.

 Sascha Flohé in einem der Schockräume. Der Computer-Tomograph wird bei Bedarf aus der Wand gefahren.

Sascha Flohé in einem der Schockräume. Der Computer-Tomograph wird bei Bedarf aus der Wand gefahren.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Ungewöhnlich auch der Hubschrauberlandeplatz. Den gab es in der Uni-Klinik schon seit vielen Jahren, nicht weit vom Haupteingang auf einer riesigen Wiese. Jetzt jedoch liegt er auf dem Dach des ZOM, hat einen Durchmesser von mehr als 50 Metern und bietet einen entscheidenden Vorteil für die Kranken: Sie werden aus dem Helikopter direkt zum Fahrstuhl und dann zur Behandlung gebracht.

Vorher mussten sie in einen Wagen eingeladen und zu der betreffenden Klinik gebracht werden - das kostete Zeit und war wegen des Umlegens sehr aufwendig. Das entfällt nun. Die Zahl der per Hubschrauber angelieferten Patienten weist nun auch schon nach oben: Seit dem 30. Juni arbeitet die Klinik, bis gestern nutzten bereits 33 Fluggeräte die Plattform in über 30 Meter Höhe.

Fünf Fachkliniken sind in das "Zentrum für Operative Medizin II" nahe der MNR-Klinik eingezogen, darunter die Kliniken für Hals-Nasen-Ohrenkunde und die für die Mund-, Kiefer- und plastische Chirurgie. Die zentrale Notaufnahme hat ihre Arbeit aufgenommen.

"Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trägt die moderne und funktionale Arbeitsumgebung auch zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit bei," lobt der neue Chef, Klaus Höffken, das Haus.

Die Kliniken für Unfall- und Handchirurgie, für Orthopädie, Neurochirurgie, Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und die HNO-Klinik arbeiten nun unter einem Dach. Eine moderne Infrastruktur erleichtert Patienten, Besuchern und Mitarbeitern den Krankenhausalltag. Viele neue Einrichtungen des ZOM II lassen sich durch die fünf Kliniken gemeinsam und damit wirtschaftlicher nutzen, sagt die Klinik. Zudem ist im ZOM II auch "zusammen gekommen, was zusammen gehört", so Höffken, beispielsweise Neurochirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie zu einem zukünftigen Wirbelsäulenzentrum.

(RP)
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