Stadtteil-Kolumne Das Wunder vom Quellenbusch

Düsseldorf · Opa Dieters Kampf um einen Mülleimer im Naherholungsgebiet in Gerresheim dauerte mehr als ein Jahr. Immer wieder wurde er vertröstet – bis der Abfallkorb in diesem Monat endlich aufgestellt wurde.

 Endlich ist er da: Dieter Arntzen neben dem Objekt der Begierde.

Endlich ist er da: Dieter Arntzen neben dem Objekt der Begierde.

Foto: privat

Manches braucht seine Zeit, dann ist schon mal ein langer Atem notwendig, wie man so schön sagt. Schön, so sollte auch das Naherholungsgebiet am Quellenbusch in Gerresheim sein, findet Dieter Arntzen, den alle nur Opa Dieter nennen, weil er genau dort immer so gerne mit seinem Enkel spazieren geht und Abenteuer erlebt. In dem Grünzug sah es aber im September vergangenen Jahres alles andere als schön aus, denn allzu viele Menschen ließen häufig achtlos ihren Müll fallen oder liegen – vom Geschäft der Hunde ganz zu schweigen.

Zum Glück gab es jede Menge Nachbarn, die bei mehreren Aktionen den Müll einsammelten. Auf Dauer, so dachte sich Opa Dieter, würde es aber mit Sicherheit helfen, wenn im Quellenbusch ein paar Mülleimer stehen würden. Oder zumindest mal einer. Und so wandte er sich mit seiner Bitte an die Bezirksvertretung. Die SPD griff das Anliegen auf, bekam aber lange keine Antwort von der Verwaltung. Na ja, Sitzungen fielen wegen Corona aus, das mag auch ein Grund gewesen sein. Dennoch: Es ging ja nur um Mülleimer, einen zumindest.

Ein halbes Jahr später erhielt Opa Dieter von der neuen Bezirksbürgermeisterin Maria Icking eine Nachricht. Man habe das Thema bei einer Sitzung im Rathaus besprochen, „wir bleiben dran, versprochen“. Im Juni hieß es dann sogar: „Der Stadtentwässerungsbetrieb hat mitgeteilt, dass die Mülleimer geliefert wurden. Ein Standort ist die Rote Bank auf Höhe der Pirnaer Straße.“

Endlich, dachte sich Opa Dieter, man muss halt nur hartnäckig genug sein. Und dann wartete er weiter. Im September horchte er noch einmal nach und bekam als Antwort, dass der Stadtentwässerungsbetrieb ja nun mal wegen des Hochwassers alle Hände voll zu tun habe. Opa Dieters Verständnis hielt sich dennoch in Grenzen, immerhin waren die Mülleimer doch schon ausgeliefert worden. Er war mit seinem Latein am Ende.

Und plötzlich passierte das Wunder vom Quellenbusch: Mehr als ein Jahr nach seinem ersten Schreiben wurden die Mülleimer aufgestellt. Und Opa Dieter ließ ein Foto von sich machen, mit Mülleimer, direkt an der Roten Bank. Jetzt kann er seinem Enkel berichten, dass es sich immer lohnt, für etwas zu kämpfen.

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