Ganz sicher scheint sich RTL offenbar nicht zu sein, ob die Probleme der Spielerfrauen das deutsche Fernsehpublikum interessieren. Vorsichtshalber wurden wieder nur vier Folgen der "Drama-Serie" gedreht. Vier Folgen, in denen sich die besseren Hälften der Fußballer hauptsächlich den Kopf darüber zerbrechen, wessen Mann gerade die Kapitänsbinde hat und wer welches Haute-Couture-Kleid zuerst spazieren tragen darf. Das Ganze wird garniert mit Seitensprüngen, hinterhältigen Strippenziehereien, lebensgefährlichen Krankheiten und bösen Schlagzeilen. Nur nicht mit Fußball. Echte Spielszenen gibt es so gut wie nie zu sehen; dabei hat immerhin Ex-Nationalspieler Herbert Neumann die Hauptdarsteller trainiert. "

Anführerin" der Zicken-Clique hinter den Stadion-Kulissen ist Petra (Niki Greb), Ehefrau des Düsseldorfer Stürmerstars Mario Faller (Ben Tewaag). Nachdem ihr Mann, der alles andere als ein helles Köpfchen ist, sie mal wieder betrogen hat und sein Image im Keller ist, beschließt sie, sich fortan selbst um seine Karriereplanung zu kümmern. Und zwar auf ihre Art. Das geht von geheimen Ablöse-Verhandlungen mit bayerischen Fußball-Managern bis hin zu Presse-Intrigen gegen ihre angeblich besten Freundinnen.

Die fiese Petra und ihr dämlicher Mario

All das macht nicht gerade sympathisch. Die Frage, warum sich die Zuschauer die fiese Petra und ihren dämlichen Mario eigentlich antun sollen, wird während der ersten Folge auch nicht abschließend geklärt. Ansonsten wären da noch der naive Torwart Henning Kahmke (Axel Wedekind), der sich von seiner publicity-süchtigen Frau Vera (Ellen Schlootz) unverstanden fühlt, oder der David-Beckham-Verschnitt Vincent Novak (Rhon Diels) mit seiner Model-Freundin Fabiana. Die wird gespielt von dem österreichischen Model Anna Huber.

Warum ausgerechnet der unerfahrene Ben Tewaag eine der Hauptrollen übernahm, erklärte Produzent Michel Souvignier so: "Er hat ein bewegtes Leben und alles, was die Rolle ausmacht." Tewaag jedenfalls musste bereits am ersten Drehtag sein Hinterteil entblößen, wie er bei der Vorstellung der Serie grinsend verriet: "Ich habe gedacht: Wo ist der Text? Und dann hieß es gleich: Zieh dich erst mal aus!"

Einer, der es wissen muss, hat der Serie immerhin eine gewisse Realitätsnähe attestiert. "Wer schon mit Gaby Schuster zu tun hatte, kommt auch mit Petra Faller ganz gut zurecht", betonte der Ex-Bayer-Manager Reiner Calmund, der einen kurzen Gastauftritt hat. Der Vergleich mit der äußerst resoluten Ehefrau von Bernd Schuster kommt nicht von ungefähr: Die "goldene Zeit" der Spielerfrauen ist eigentlich längst vorbei. Heute haben fast alle Fußballer eigene Manager, und ihre Frauen dürfen sich mit ganzer Kraft um Familie und Schönheitspflege kümmern. Seit Martina Effenberg hat sich keine Fußballer-Gattin mehr als knallharte Karriereplanerin hervorgetan.

Die Macher der "Spielerfrauen" haben aber nach eigenen Angaben in der "Bild"-Zeitung recherchiert und sind überzeugt davon, dass die Serie dem wahren Fußball-Leben gleicht. "Uns interessiert, was hinter den Kulissen abläuft", erklärte Souvignier. Es bleibt abzuwarten, ob der Bundesliga-Zickenkrieg auch das RTL-Publikum interessiert.

Die Serie startet am Donnerstag, 21. April, 21.15 Uhr.