Ausstellung im Düsseldorfer Stadtmuseum Studenten machen Kaiserpfalz lebendig

Düsseldorf · Architekturstudierende der Hochschule Düsseldorf entwickeln in ihren Masterarbeiten Ideen zur Erneuerung der Ruine in Kaiserswerth. Die Düsseldorfer Jonges und das Stadtmuseum zeigen einige Projektarbeiten in einer Sonderausstellung.

 Studentin Pia Baumgarten mit ihrem Modell der Kaiserpfalz, das in der Sonderausstellung im Stadtmuseum zu sehen ist.

Studentin Pia Baumgarten mit ihrem Modell der Kaiserpfalz, das in der Sonderausstellung im Stadtmuseum zu sehen ist.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Kaiserswerth Wie junge Architekten die Kaiserpfalz, eine Burgruine in Kaiserswerth, aus ihrem Dornröschenschlaf wecken würden, ist jetzt in der Sonderausstellung „Eine Ruine erwacht – Neues Leben in der Kaiserpfalz“ zu sehen. Der Heimatverein Düsseldorfer Jonges und das Stadtmuseum zeigen bis zum 28. Juli die Master-Arbeiten von 18 Studierenden des Studiengangs Architektur der Hochschule Düsseldorf (HSD).

Der Achitekturnachwuchs hat die Kaiserpfalz unter dem Motto „Bewahren – Entwickeln – Erneuern“ zum Thema seiner Projektarbeiten gemacht. Die Ausstellung zeigt die Vorstellungen der Nachwuchsarchitekten, wie sie aus der Ruine einen Erlebnisort erschaffen und damit Altes mit Neuem verbinden würden – wie mit Museen oder Cafés.

Die Kaiserpfalz ist direkt am Rhein in Kaiserswerth gelegen. Das ursprüngliche Bauwerk ließ Kaiser Friedrich I. 1174 erbauen. Die Fertigstellung erfolgte 1184. 1982 wurde die Ruine in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen.

In den Sammlungen des Stadtmuseums gibt es schon einiges über die historischen Hintergründe der Kaiserpfalz zu erfahren. Die Vergangenheit und mögliche Zukunft der Burg kommen in der Ausstellung an einem Ort zusammen. „Die Kaiserpfalz spielt eine wichtige Rolle in der Stadtgeschichte“, sagt Museumsdirektorin Susanne Anna. „Deshalb haben wir die neuen Entwürfe direkt in der Sammlung platziert.“ Sie freue sich, wieder einmal ein Projekt mit der Hochschule Düsseldorf umzusetzen, bei dem es um urbane und gestalterische Entwicklung gehe. „Und es ist uns eine große Ehre, zum zweiten Mal mit dem Heimatverein zusammenzuarbeiten“, so Susanne Anna weiter.

„Ich freue mich, junge Leute für dieses Thema begeistern zu können“, sagt Ausstellungsleiter Dierk van den Hövel. Er ist Professor an der Peter Behrens School of Arts im Fachbereich Architektur/Innenarchitektur und hat das Projekt begleitet. Van den Hövel beschäftigt sich schon seit vielen Jahrzehnten mit der Kaiserpfalz und ist begeistert, dass es heute das Bewusstsein für solche Projekte gibt. „ Es ist ein historischer Boden mit viel Potenzial.“

Bilder des Tages aus Düsseldorf
87 Bilder

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Foto: dpa/Christoph Reichwein

In der Ausstellung werden Entwürfe, Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Renderings und Modelle von einigen Studierenden präsentiert, die im Wintersemester 2018/2019 entstanden sind. Grundlage der Projektaufgabe war die Analyse und historische Auseinandersetzung mit dem Ort.

Darauf basierend sollten die Studierenden Beispiele entwerfen, wie die denkmalgeschützte Bausubstanz wieder- oder anders verwendet werden könnte. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung auch eine Arbeit, die bereits 1999 von einer Gruppe Studierender im Rahmen ihrer Diplomarbeit gemeinsam mit Dierk van den Hövel zum Thema Kaiserpfalz erstellt wurde.

„Ein totes Gebäude wieder mit Leben zu füllen, ist eines unserer größten Anliegen. Es ist toll, dass Dierk van den Hövel diese Idee hatte, die Kaiserpfalz zum Masterarbeit-Thema zu machen“, sagt Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven. „Denn wer Denkmäler verrotten lässt, löscht Geschichte aus.“

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