Ex-Air-Berlin-Chef Das neue Leben des Achim Hunold

Düsseldorf · Der Mann wirkt sehr entspannt, mit sich und dem Leben im Reinen. Wie es einem mit Anfang 60 eben geht, wenn eine Last von den Schultern genommen wurde. Achim Hunold, Mitbegründer und über viele Jahre Chef des Ferienfliegers Air Berlin, ist in einem völlig neuen Leben angekommen.

 Achim Hunold (rechts) mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Elbers.

Achim Hunold (rechts) mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Elbers.

Foto: Busskamp

Und dazu passt auch, wo er am Sonntag telefonisch zu erreichen war: "Ich spiele gerade eine Runde Golf auf Gran Canaria. Wir sind hier mit der alten Jungs-Clique." Golf ist schon lange seine Leidenschaft, und Dank herausragend guter Verkehrsverbindung durch die Airline, die lange Jahre sein Baby war, hatte er auch nie ein Problem, im Laufe der Zeit eine Liste von Plätzen abzuhaken, bei denen andere Spieler nur ins Schwärmen geraten.

Allerdings heißt das nicht, dass der frühere Vollblutmanager ("Tach, ich bin der Achim!") jetzt nur noch auf weiten, grünen Flächen dem kleinen weißen Ball hinterherschaut. Das wäre für Hunold, der den Höhenflug in jeder Beziehung als den normalen Lebenszustand empfand, auch kaum denkbar. Nachdem er 2011 das Cockpit von Air Berlin verließ, hat er damit nicht alle Verbindung zu der Fluggesellschaft gekappt. Er ist weiter im Aufsichtsrat und hat Firmenanteile. Und das nicht nur dort — Hunold ist bei anderen Unternehmen ebenfalls dabei, auch als Anteilseigner. Vor allem aber pflegt und lebt er weiter die Beziehungen zu Düsseldorf. In seiner Geburtsstadt hat er weiterhin seine Wohnung, nicht zuletzt wegen der Familie, die nach wie vor hier lebt. Und seit Neuestem ist Hunold im Aufsichtsrat der Fortuna — für ihn erstens eine Herzensangelegenheit, weil er dem Verein seit seiner Kindheit in Düsseltal nahe steht. Aber auch zweitens die Möglichkeit, seine unternehmerische Erfahrung einzubringen, was wiederum dem Verein zugute kommt.

Nicht ganz so nah, aber eine Art zweite Heimat ist natürlich Berlin. Dort weiß man, dass Hunold in einem Loft lebt und bisweilen einen Nachbarn trifft, den er ebenfalls lange kennt und der beispielsweise bei der Party zum 60. dabei war: Til Schweiger. Diese Party fand seinerzeit an der Sansibar auf Sylt statt — wenn man im Bild bleiben will, Hunolds dritte Heimat: Seitdem er vor vielen Jahren dort den Chef der Sansibar, Herbert Seckler, kennenlernte, wurde daraus eine Freundschaft, die die Air-Berlin-Zeiten locker überdauerte und Hunold so oft auf die Insel lockt, wie es geht. Wo er am häufigsten lebt, arbeitet oder ausgeht? Die Antwort war so zu erwarten. Hunold: "Das ist eigentlich ziemlich ausgewogen."

(RP/jco)
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