Hoffen auf hohe Wahlbeteiligung Was man noch zur Europawahl in Düsseldorf wissen muss

Düsseldorf · 414.000 Bürger können mit entscheiden, wer die Interessen der Region in Brüssel und Straßburg künftig vertritt. Mehr als 300 Wahllokale haben von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Warum es sich lohnt, am Sonntag zur Wahl zu gehen.

 Jugendliche von „diesmalwaehleich.eu“ mit passenden Shirts machen beim Europatag vor dem Rathaus Werbung für die Europa-Wahl.

Jugendliche von „diesmalwaehleich.eu“ mit passenden Shirts machen beim Europatag vor dem Rathaus Werbung für die Europa-Wahl.

Foto: Anne Orthen (ort)

Was bringt uns in Düsseldorf eigentlich Europa? Diese Frage stellten in den vergangenen Wahlkampf-Wochen viele Bürger, für die Brüssel, Straßburg und die Europäische Union gefühlt ziemlich weit weg liegen. Dass ein solches Bauchgefühl täuschen kann, zeigt eine vom Büro des Oberbürgermeisters ins Netz gestellte interaktive Karte (unter dem Shortlink: t1p.de/e8gx). Wer auf die blauen Kästchen mit Euro-Zeichen klickt, erfährt beispielsweise, dass knapp 1,9 Millionen Euro in den Umbau der Freizeitstätte Garath fließen. Insgesamt 150 Millionen Euro aus EU-Töpfen waren es seit 2014 – allein in der Landeshauptstadt. Europa kann also sehr konkret sein. „Ich würde mich freuen, wenn am Sonntag möglichst viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer an die Urnen gehen und damit zeigen: Wir liegen im Herzen von Europa und Europa liegt uns am Herzen“, sagt Oberbürgermeister Thomas Geisel. – Die wichtigsten Fakten zur Wahl am Sonntag im Überblick.

Die Wähler Rund 414.000 Wahlberechtigte leben in der Landeshauptstadt. Wählen dürfen alle deutschen Staatsbürger sowie jene Bürger aus anderen EU-Staaten, die sich in das örtliche Wählerverzeichnis haben eintragen lassen. „In diesem Verzeichnis stehen aktuell 2365 Männer und Frauen“, sagt Manfred Golschinski, Leiter des Wahlamtes. Für Doppelstaatler gilt: Wählen darf man nur in einem EU-Land.

Die Wahllokale  Am Sonntag wird in 316 Wahllokalen gewählt. Diese öffnen wie bei den nationalen Wahlen von 8 bis 18 Uhr. „Das war bei Europawahlen mal anders. Und einige Bürger glauben immer noch, dass sie bis 21 Uhr Zeit haben, doch das ist falsch“, sagt Golschinski. Wer wissen will, wo genau er wählen muss, kann auch im „Wahllokalfinder“ unter www.duesseldorf.de nachsehen.

Die Briefwahl Wer die roten Wahlbriefumschläge noch nicht abgegeben hat, kann das bis Sonntag nachholen. „Entweder er wirft sie bis Sonntagmittag 12 Uhr in die Briefkästen der Bürgerbüros sowie der Bezirksverwaltungsstellen oder er bringt sie vor 18 Uhr zum Wahlamt an die Brinckmannstraße 5“, sagt Golschinski. Knapp 84.000 Bürger haben Briefwahl beantragt, 11.000 mehr als vor fünf Jahren (obwohl damals parallel die Kommunalwahl abgehalten wurde). Der Rücklauf lag am Freitag bei mehr als 90 Prozent.

Die Kandidaten Direktwahlkreise gibt es bei der Europawahl nicht. Wohl aber Kandidaten, die eng mit Düsseldorf verbunden sind und sich für die Belange dieser Region besonders einsetzen. Das sind: Mathias Höschel (CDU), Petra Kammerevert (SPD), Sven Giegold (Grüne), Clarisse Höhle (FDP), Özlem Demirel (Linke) und Uta Opelt (AfD).

Der Einfluss Seit zehn Jahren sind Kammerevert und Giegold Europa-Abgeordnete. „Was habt ihr denn erreicht?“, werden sie oft gefragt. Die Sozialdemokratin nennt zwei Beispiele:  „Jugendschutz-Regeln gelten jetzt auch für Online-Formate. Außerdem werden wir voraussichtlich die Mittel für das Erasmus-Austauschprogramm verdreifachen.“ Und Giegold meint: „Kein anderes Parlament hat Lobby-Arbeit so transparent gemacht wie das europäische. Dasselbe gelte – auch dank seines Einsatzes – für den Immobilien-Kauf. Ein Blick in das neue Transparenzregister zeige genau, wer der Käufer beziehungsweise Nutznießer einer Immobilie sei.

Hotline Dringende Fragen zur Wahl beantwortet das Wahlamt am Wochenende unter 0211-8993368.

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