Meinungen zur Kulturstadt Düsseldorf "Das Klima für Galerien muss verbessert werden"

Düsseldorf · Düsseldorf ist zu Recht stolz auf seine Kultur. Neben bedeutenden Institutionen gibt es eine starke Künstlerszene, aus der heraus innovative Impulse kommen. In den zahlreichen Off-Räumen entsteht kreatives Potenzial, das für das Kulturleben einer Kunstmetropole unschätzbar wertvoll ist und das es weiterhin zu fördern gilt.

 Rupert Pfab ist Galerist in der Carlstadt.

Rupert Pfab ist Galerist in der Carlstadt.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Preise, Stipendien, bezuschusste Atelierräume und Ausstellungsorte für junge Kunst gibt es viele und das ist gut. Allerdings wird seitens der Politik übersehen, dass die Galerien ein essenzieller Baustein im Gefüge des kulturellen Lebens einer Stadt sind. Galerien bieten den Künstlern das für ihre Arbeit Wichtigste: Ausstellungsmöglichkeiten mit dem Ziel professioneller Vermarktung. Zugleich sind Galerien das Bindeglied zwischen Atelier und Öffentlichkeit. Es sind die Galerien, die Kuratoren, Kunstkritiker, Museen und Sammler auf Talente aufmerksam machen und sie für Ausstellungen empfehlen. Galerien leisten wichtige Kulturarbeit.

Deshalb ist es widersinnig, dass die Finanzminister der Länder ausgerechnet die Galerien mit permanent steigenden Abgaben belasten. Nur wenige deutsche Städte haben eine so lebendige Galerienszene. Wer einmal bei einem Eröffnungsabend in der Carlstadt oder in Flingern war, hat den intensiven Diskurs der zahlreichen Besucher über aktuelle Kunst erlebt. Wenn Stadt und Land kulturelles Leben fördern wollen, müssen sie ein Klima schaffen, das Galerien die Möglichkeit gibt, ihre wichtige Arbeit für die Künstler auch künftig zu leisten. Galerien müssen entlastet werden, denn nur wenn die Künstler professionelle Vertretungen haben, haben sie einen Grund auch nach der Akademiezeit in der Stadt zu bleiben.

Rupert Pfab ist Galerist in der Carlstadt.

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