Kinderspielhaus in Düsseldorf-Flingern 40 Jahre Kunst, Kultur und Kickern

Düsseldorf · Das Kinderspielhaus in Flingern ist seit der Gründung 1979 Kreativwerkstatt, ein Ort für Bildung und Spielspaß. Die Aktivitäten werden gemeinsam mit den Kindern stetig ausgebaut. Kulturangebote sind jedoch bis heute Schwerpunkt.

 Lina Hoffmann präsentiert Blumentöpfe, die von Kindern für das Jubiläumsfest gestaltet und bepflanzt worden sind.

Lina Hoffmann präsentiert Blumentöpfe, die von Kindern für das Jubiläumsfest gestaltet und bepflanzt worden sind.

Foto: Anne Orthen (ort)

Kochen, Werkeln, etwas Neues ausprobieren, Freunde treffen oder einfach draußen im großen Garten toben – im Kinderspielhaus an der Dorotheenstraße wartet auf sechs bis 14-Jährige eine Menge Möglichkeiten zum Spielen und Kreativsein.

Der kultur- und kunstpädagogische Ansatz ist seit Beginn der Schwerpunkt der städtischen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung. „Unser Ziel ist es, die Kinder nicht nur zu beschäftigen. Sie sollen ihren Horizont erweitern, Neues ausprobieren und über sich hinauswachsen“, sagt die hauptamtliche Sozialpädagogin Lina Hoffmann (32).

Die ursprüngliche Idee des Kinderspielhauses war es vor 40 Jahren, aus dem ehemaligen evangelischen Gemeindehaus einen überdachten Spielplatz für Kinder und Jugendliche in Flingern zu schaffen. Da­raus  entstand eine kulturpädagogische Einrichtung, damals die erste ihrer Art.

Zu den zahlreichen Angeboten gehören seit einigen Jahren eine Hausaufgabenbetreuung, aber auch Musik-, Medien- und andere Workshops mit Profis. Künstler wie „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel, Joseph Beuys oder Christo waren auch schon Gast in der Einrichtung und haben Werke in der hauseigenen Galerie ausgestellt. „Besonders ist, dass die Kinder die Möglichkeit bekommen, die Künstler kennenzulernen und auch Projekte mit ihnen umzusetzen“, sagt Lina Hoffmann.

Leiter des Spielhauses war von 1979 bis Anfang 2018 Joachim Wagner. Seitdem er im vergangenen Jahr in Rente gegangen ist, hat Lina Hoffmann die stellvertretende Leitung inne. Die Sozialpädagogin ist seit 2017 hauptamtliche Mitarbeiterin und kennt das Kinderspielhaus schon aus ihrer Zeit als Honorarkraft während des Studiums. Gemeinsam bildet sie mit einer weiteren hauptamtlichen Mitarbeiterin, Honorarkräften, Erzieherpraktikanten, Auszubildenden und FSJlern ein großes Team. „Wir alle machen unsere Arbeit mit Herzblut“, sagt die 32-Jährige.

Im Kinderspielhaus dürfen die Kinder selber entscheiden, was sie machen – das hat sich in 40 Jahren nicht geändert. Eine lange Tradition ist auch, dass die Kinder das Programm und Planungen auch aktiv mitgestalten können. Das Aktivitäten-Angebot, passt sich dementsprechend an die Wünsche der Kinder an.

Bilder des Tages aus Düsseldorf
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Foto: dpa/Christoph Reichwein

Aktuell planen einige Kinder an einem neuen Spielgerät im Garten mit. „Sie bringen sich mit kreativen Vorschlägen ein, zeichnen beispielsweise ihre Vorstellungen. Sie lernen aber auch, welche Entscheidungen getroffen werden müssen und bekommen so erst ein Gespür dafür, was so eine Neuanschaffung kostet.“

Etwa 80 bis 100 Kinder besuchen jeden Tag das Kinderspielhaus. Sie kommen aus verschiedenen Familiensituationen. „Wir freuen uns, dass wir eine bunt gemischte Truppe haben“, sagt Lina Hoffmann. „Woher jemand kommt, ist hier aber nie Thema. Jedes Kind ist für uns gleich viel wert. Das ist ganz klar.“

Schön zu sehen sei für sie auch, dass mittlerweile erwachsene Menschen, die früher selbst das Kinderspielhaus besucht haben, immer mal wieder vorbeischauen oder heute ihre eigenen Kinder vorbeibringen. „Manchmal kommen auch Jugendliche, die erst seit kurzer Zeit nicht mehr regelmäßig kommen, um nochmal hallo zu sagen“, erzählt sie. „Die Kinder kommen bei uns über viele Jahre, wachsen hier mit auf und entwickeln sich weiter. Da baut man auch Verbindungen auf.“

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