Bahnstreik in Düsseldorf Das große Chaos am Hauptbahnhof blieb aus

Der Blick auf die Anzeigentafel jagte dem einen oder anderen Bahnreisenden doch einen Schrecken ein. Aber das angekündigte Chaos blieb am Dienstagmorgen zumindest in Düsseldorf aus. Pendler hatten sich auf den Bahnstreik eingestellt.

Bahnstreik in Düsseldorf: Das große Chaos am Hauptbahnhof blieb aus
Foto: Sabine Skibowski

Lange Schlagen am Service-Schalter, unzählige Wartende auf den Bahnsteigen oder genervte Reisende suchte man am Dienstagmorgen auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof vergebens. Wer von den Bahnstreiks wusste und ein Auto hatte, stellte sich darauf ein und wechselte von der Schiene auf die Straße. Wer aber auf die Bahn angewiesen war, plante die Verspätung mit ein. Das bedeutete zum Teil bis zu einer Stunde Wartezeit für Fernziele wie München, Frankfurt oder Salzburg. Dorthin nämlich wollte der 21-jährige Lukas Thalhammer. Der Österreicher, der in Wuppertal studiert, wollte heute eigentlich in seine Salzburger Heimat. "Von dem Streik habe ich erst etwas mitbekommen, als es zu spät war. Nun stehe ich hier und friere aber einer beißt bei solchen Sachen immer ins Gras, nun bin eben ich dran."

 Die Anzeigentafel zeigte bis zu einer Stunde Verspätung für Fernziele.

Die Anzeigentafel zeigte bis zu einer Stunde Verspätung für Fernziele.

Foto: Sabine Skibowski

Eine der großen Anzeigentafeln im Foyer des Bahnhofs zeigte die Verspätungen erst gar nicht an. Sie streikte ebenfalls und zeigte nur den Satz "Bitte Ansage beachten!" an. Auf der anderen Tafel standen nur die S-Bahn-Verbindungen - bis auf wenige Ausnahmen, die komplett ausfielen, verkehrten sie planmäßig. Die S6 über Benrath und Leverkusen-Mitte nach Köln Nippes für 8.52 Uhr war nur fünf Minuten zu spät.

Gegen Mittag hatte sich die Lage allmählich beruhigt. Die Anzeigetafel stellte das Streiken zwar wieder ein, was sie anzeigte, stimmte die Reisenden dennoch nicht wirklich glücklich. Viele Zügen fielen weiterhin aus oder verspäteten sich nach wie vor erheblich.

Des einen Freud ist ja bekanntlich des anderen Leid, so auch in Düsseldorf an diesem Dienstag. Axel Orthen, Betreiber des Lokals "Zum Schiffchen" kann dem Streik auch Positives abgewinnen. "Gerade in den Morgenstunden verzeichnen wir ein Umsatzplus von ungefähr 20 Prozent". Ähnlich ergeht es Rachid El Aaddame, einem Snackverkäufer auf Gleis 16. "Eigentlich ist es ganz einfach: mehr Streik - mehr Umsatz".

(rpo/jco)
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