Aktion zur Krebsvorsorge Darm-Modell fasziniert 3000 Besucher

Düsseldorf · Für Vorsorge ist es nie zu früh – das war die Aussage der Ausstellung "Faszination Darm" vor den Düsseldorf Arkaden in Bilk am Wochenende. Ein begehbares Modell des Darms lockte die Besucher auf den Platz.

 Auch Oberbürgermeister Dirk Elbers besichtigte den Darm.

Auch Oberbürgermeister Dirk Elbers besichtigte den Darm.

Foto: RP, Christoph Göttert

Für Vorsorge ist es nie zu früh — das war die Aussage der Ausstellung "Faszination Darm" vor den Düsseldorf Arkaden in Bilk am Wochenende. Ein begehbares Modell des Darms lockte die Besucher auf den Platz.

"Wir sind heute aus Frechen gekommen", erklärt Eduard Hoff. "Ich finde es gut, dass über das Thema informiert wird." Selbst seine Kinder hat Hoff zu der plakativen Aufklärung mitgenommen. "Es schadet schließlich nicht, wenn sie die Scheu vor solchen Themen verlieren."

Alles in Ordnung — fantastisch

Gespannt begannen die Kleinen den Gang durch die stark vergrößerte Nachbildung des menschlichen Organs. Im ersten Abschnitt sieht der Besucher dabei gesundes Gewebe: rosa, mit vielen roten Äderchen durchzogen. Dann verändert sich die Oberfläche, Ausbuchtungen treten hervor. Ein Infoplakat erklärt, dass es sich um die Krankheit Morbus Crohn handelt. Narben zeigen, welche Schäden die Krankheit im Körper des Betroffenen hinterlassen kann.

Ein Stück weiter müssen die Besucher dem ersten Polypen ausweichen. Er sitzt auf einem Stiel und sticht aus der Decke hervor. "Diese Schleimhautwucherungen entwickeln sich später weiter zu Krebs", erklärt Wolfgang Nitz, Arzt der Inneren Medizin am Augusta-Krankenhaus. Bei einer Darmspiegelung können diese Polypen jedoch entdeckt und rechtzeitig entfernt werden.

"Darmkrebs gehört zu den Krankheiten, die durch Vorsorge verhindert werden können", sagt Britta Hoffmann, Chefärztin für Innere Medizin. Wenn der Erkrankte sich hingegen erst bei den ersten Symptomen bei seinem Arzt vorstellt, ist es oft schon zu spät.

Ab einem Alter von 55 Jahren wird die Vorsorgeuntersuchung von den Kassen erstattet, oft aber auch schon früher, wenn etwa Verwandte Darmkrebs hatten. Dass viele Patienten Angst vor der Darmspiegelung haben, kann Britta Hoffmann kaum verstehen. "Die meisten Patienten empfinden die Untersuchung nicht als unangenehm. Wer möchte, kann dafür aber auch betäubt werden."

Elisabeth Mettenmeyer, die sich am Wochenende das Darm-Modell angesehen hat, konnte schon aus eigener Erfahrung sprechen: "Bei meiner Spiegelung ging alles ganz schnell. Ich schlief ein, wachte wieder auf, und alles war vorbei. Und als die Ärzte mir gesagt haben, dass alles in Ordnung ist, war das ein fantastisches Gefühl."

Hinweis Das Modell steht noch bis heute, 16. März, 18 Uhr, auf dem Vorplatz der Düsseldorf Arkaden an der Friedrichstraße.

(RP)
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