SPD in Düsseldorf Dämpfer für SPD-Chef Andreas Rimkus

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Sozialdemokraten haben einen neuen Vorstand gewählt. Viel Applaus gab es für OB Thomas Geisel, der auf seinen Beisitzerposten verzichtete.

 SPD-Chef Andreas Rimkus führt die Düsseldorfer SPD seit 2011, am Samstag wurde er im Geschwister-Scholl-Gymnasium wiedergewählt.

SPD-Chef Andreas Rimkus führt die Düsseldorfer SPD seit 2011, am Samstag wurde er im Geschwister-Scholl-Gymnasium wiedergewählt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Vor Kommunalwahlen geben sich Parteien die allergrößte Mühe, Geschlossenheit zu demonstrieren. Das tat auch die Düsseldorfer SPD am Samstag beim Parteitag im Geschwister-Scholl-Gymnasium. Besonders viel Beifall gab es für Oberbürgermeister Thomas Geisel, der auf einigen Druck hin seine Kandidatur für einen Vorstandsmandat zurückgezogen hatte. Parteichef Andreas Rimkus wurde als Parteichef bestätigt, erhielt aber einen deutlichen Dämpfer: Statt der knapp 87 Prozent wie vor zwei Jahren erhielt der Vorsitzende jetzt nur 71 Prozent Zustimmung. 116 der anwesenden 164 Delegierten stimmten für ihn.

Neu im Vorstand ist Annika Maus. Die 32-Jährige ist seit Juli 2018 Vorsitzende der Düsseldorfer Jusos und gab eine engagierte Kurzvorstellung ab. Sie möchte den anstehenden Kommunalwahlkampf auf Parteiseite verantwortlich managen. Ihr Schwerpunktthema ist die Wohnungspolitik, außerdem tritt sie dafür ein, dass sich die SPD noch stärker gegen rechte Umtriebe stellt. Annika Maus erhielt als neue stellvertretende Vorsitzende 81 Prozent der Stimmen. Zweiter Stellvertreter bleibt Karl-Heinz Krems, der ehemalige Staatssekretär erhielt aber nur 56 Prozent Zustimmung.

Das Verhältnis zwischen Rimkus und Geisel scheint belastet. Der Parteichef begrüßte den OB am Tisch des Parteivorstandes unterkühlt, am Pult nannte er ihn zu Beginn erst nach Vertretern von Gewerkschaft, Mieterverein und Ratsfraktion. Kurz vor dem Parteitag war bekannt geworden, dass Geisel von mehreren Seiten aufgefordert worden war, seinen Beisitzerposten aufzugeben. Er wolle doch nicht Jüngere im Vorstand verhindern, hieß es. Geisel zog daraufhin seine Kandidatur zurück und versicherte bei seiner Rede: „Hätte ich den Eindruck, ich sollte verdrängt werden, wäre ich angetreten.“ Geisel bekam daraufhin besonders lange Applaus. Er ist qua Amt im Vorstand kooptiert und kann weiterhin an allen Sitzungen teilnehmen.

Vorstandswahlen fanden auch bei der Partei Die Linke statt. Natalie Meisen (26) wollte Kreissprecherin werden, verfehlte mit 41,5 Prozent jedoch die Stimmenmehrheit. Udo Bonn (66), der nicht mehr hatte antreten wollen, wurde mit 77 Prozent zum Kreissprecher gewählt.

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