Corona-Krise in Düsseldorf Verstöße gegen Maskenpflicht eine Ausnahme

Düsseldorf · Nicht alle, aber der Großteil der Menschen in Düsseldorf hält sich an die Regelung, im ÖPNV und in den Geschäften Schutzmasken zu tragen. Es kam zwar zu einigen Verstößen, doch die waren eher die Ausnahme.

Corona in Düsseldorf - Tag eins mit Maskenpflicht
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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Zur Reduzierung der Ansteckungen mit dem Coronavirus gilt seit Montag eine Maskenpflicht, sowohl in Geschäften als auch in den Bussen und Bahnen der Rheinbahn. Einkaufen und mitfahren ist nur noch mit Gesichtsschutz erlaubt und am ersten Tag der Regelung hielt sich auch der Großteil der Menschen an sie – Verstöße waren die Ausnahme.

An den Stationen der Rheinbahn wurden die Fahrgäste mit Lautsprecherdurchsagen, auf den Bildschirmen und Abfahrtsanzeigern auf die Vorgaben hingewiesen. Einsteigen darf ab sofort nur noch, wer Mund und Nase mit einer Schutz- oder Behelfsmaske oder einem Schal bedeckt hat.

„Unsere Mitarbeiter berichten, dass schon nahezu alle Fahrgäste einen Schutz tragen. Viele verwenden als Schutz eine sogenannte Community-Maske, also Schal oder Halstuch. Auf diese Möglichkeit möchten wir nochmals all diejenigen hinweisen, die bislang keine Maske haben“, sagt Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn. Viele Kunden halten die Maskenpflicht auch für sinnvoll. „Man kommt sich auf den Bahnsteigen und in den Fahrzeugen ja doch näher, das kann man kaum vermeiden“, sagt Brigitte Reetz.

Etwas anders sieht es hingegen eine Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Sie hat sich ein blaues Halstuch vor Mund und Nase gezogen, um besser Luft zu bekommen. „Ich bin Asthmatikerin und habe Allergien, die das Atmen erschweren“, sagt sie. Die junge Düsseldorferin will versuchen, bei der Rheinbahn eine Sondergenehmigung zu bekommen, um ohne Gesichtsschutz fahren zu dürfen: „Ich glaube aber nicht, dass ich sie bekomme.“ Bis dahin behilft sich die Frau mit ihrem Halstuch, weil es am Kinn, nicht am Gesicht anliegt.

Auch jene Mitarbeiter der Rheinbahn, die direkten Kontakt zu den Fahrgästen haben, sind mit Mund- und Nasenschutz ausgestattet. Etwa das Sicherheitspersonal, das auf den Bahnsteigen stationiert ist und dort auch für die Einhaltung der Maskenpflicht sorgt. Ausgenommen von der Regelung sind jedoch die Fahrer, da diese in ihrer Kabine nicht von einer Ansteckung gefährdet sind.

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Am ersten Tag gab es jedoch auch einzelne Verstöße gegen die neuen Auflagen, wie Fahrgäste beobachteten. Sogar ein an seiner Dienstkleidung erkenntlicher Rheinbahn-Mitarbeiter fuhr demnach ohne Gesichtsschutz in der U-Bahn. Besonders dreist war ein Passagier in Hemd und mit Aktenkoffer in der Mittagszeit an der Station Heinrich-Heine-Allee. Da der Mann in der Bahn keinen Schutz trug, wies ein Security-Mitarbeiter ihn mit Gesten vom Bahnsteig darauf hin, dies zu ändern. Als Reaktion folgte ein abfälliges Winken aus der abfahrenden Rheinbahn.

„Leider gibt es immer wieder Ausnahmen. Vielleicht verstehen es manche Menschen erst, wenn sie bei Verstößen ein Bußgeld wie in Bayern in Höhe von 150 Euro bekommen. Der Großteil der Passagiere hat aber eine Maske schon dabei oder freut sich, wenn wir eine Maske mitgeben“, berichtet ein Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens – selbst mit Mund-und-Nasenschutz ausgestattet.

Auch der Handel zeigte sich zufrieden mit dem ersten Tag der Maskenpflicht. Nach übereinstimmender Erfahrung großer und kleiner Düsseldorfer Händler waren Verstöße gegen die Maskenpflicht die Ausnahme. Und falls es doch dazu kommen sollte, hatten einige Geschäfte vorgesorgt. Gisela Caffarena vom Steiff-Laden in der Kö Galerie zeigt stolz eine Tüte mit Einmal-Masken, die sie an der Kasse aufbewahrt. „Wir wollen ja niemanden abweisen müssen“, sagt die Verkäuferin. Allerdings geben mehrere Händler zu, dass sie sich erst an das dauerhafte Tragen des Maske gewöhnen mussten. Vor allem in kleineren Geschäften ist zu beobachten, dass die Verkäufer die Maske erst anziehen, wenn Kundschaft den Laden betritt.

Hier und da gab es am ersten Tag jedoch auch Probleme mit den Masken: So wurden an mehreren Eisdielen in der Altstadt die Kunden zeitweise ohne Gesichtsschutz bedient. „Ich hatte ein paar Masken“, sagt ein Verkäufer, „sie sind aber alle gerissen, und nun muss ich erst mal neue organisieren“.

Auffällig war bereits am Montag, dass der Gesichtsschutz von vielen Menschen nicht nur in den Fahrzeugen der Rheinbahn und den Geschäften getragen wird. Man sieht auch deutlich mehr Masken auf den Straßen bei Spaziergängern und Radfahrern.

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