Keine Lockerung der Corona-Regeln Düsseldorf bleibt vorerst in Inzidenzstufe 1

Düsseldorf · Frühestens kommende Woche ist eine weitere Lockerung der Corona-Regeln in der Landeshauptstadt möglich. Oberbürgermeister Stephan Keller hält das jedoch für verfrüht.

 Die Nachtresidenz in Düsseldorf wird noch geschlossen bleiben.

Die Nachtresidenz in Düsseldorf wird noch geschlossen bleiben.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Die neue Corona-Schutzverordnung sieht ab Freitag für Kommunen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 10 viele Lockerungen vor. Die Landeshauptstadt aber rutscht mit einer Inzidenz von 11,9 (Vortag: 14,8) noch nicht in die neue Inzidenzstufe 0. Erst wenn der Wert an fünf Kalendertagen in Folge unter 10 liegt – also frühestens Mitte der kommenden Woche – könnte dies in Düsseldorf der Fall sein.

Dann fiele ein Großteil der Schutzmaßnahmen weg: Kontakte wären ohne Beschränkung möglich, der Mindestabstand nur eine Empfehlung, keine Pflicht. Private Veranstaltungen und Partys wären ohne Maske, aber mit negativem Test erlaubt. Sogar Großveranstaltungen wären möglich und Diskotheken dürften ihre Innenräume öffnen – mit Hygienekonzept, Kontaktnachverfolgung und Schnelltest. Für eine Öffnung der Clubs hatte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) vergangene Woche geworben, damit sich die Situation auf den Straßen der Altstadt entspannt.

Auf die möglichen Lockerungen, die das Land NRW nun vorsieht, blickt Keller jedoch kritisch. „Ich halte ein Absenken des Schutzniveaus auch bei einer Inzidenz von unter 10 für verfrüht“, sagt er. Mittlerweile sei jede zweite Neuinfektion auf die hochansteckende Delta-Variante zurückzuführen. Etwa die Hälfte dieser Infektionen bringen Reiserückkehrer aus Hochinzidenzgebieten mit. Diese müssen eine strenge Quarantäne einhalten, die auch von Mitarbeitern der Stadt kontrolliert wird, wie der Oberbürgermeister sagt. So sei es bislang zu keinem größeren Ausbruchsgeschehen gekommen.

„Das ist kein Grund zur Panik, aber wir müssen wachsam bleiben“, sagte Keller. „Wir könnten auch schnell wieder in ein exponentielles Wachstum geraten.“ Oberbürgermeister Keller und Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor und Krisenstabsleiter, raten darum auch Geimpften zu regelmäßigen Corona-Tests. Die Stadt wolle ihr Testangebot trotz stetig sinkender Nachfrage weiterhin aufrecht erhalten, sagte Hintzsche.

Seit dem 3. März 2020 wurde bei insgesamt 25.299 (+7) Düsseldorferinnen und Düsseldorfern eine Corona-Infektion diagnostiziert, aktuell sind rund 120 Personen infiziert. Neun werden in Krankenhäusern behandelt, davon drei auf Intensivstationen. 429 (+0) Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind gestorben. 24.700 Menschen gelten als genesen. In Düsseldorf sind bislang 371.414 Menschen geimpft worden, davon haben 270.360 bereits ihre Zweitimpfung erhalten.

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