Corona-Pandemie Mehr als die Hälfte der Düsseldorfer treibt weniger Sport

Düsseldorf · Fitnessstudios haben dicht, Sport in Gruppen ist nicht erlaubt, Vereine haben, wenn überhaupt, nur noch ein sehr ausgedünntes Angebot. Die Folge: Die Pandemie wirkt sich nachteilig auf die Fitness der Düsseldorfer aus. Das zeigt die Umfrage einer Krankenkasse.

 Teilnehmer bei der Sport im Park „Winteredition“ im Bürgerpark Bilk. (Archiv)

Teilnehmer bei der Sport im Park „Winteredition“ im Bürgerpark Bilk. (Archiv)

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Lockdown-Monate mit ihren geschlossenen Fitnessstudios und Sporthallen sowie dem stark eingeschränkten Vereins- und Gruppensport führen dazu, dass die Menschen weitaus weniger sportlich aktiv sind. Mehr als die Hälfte der Düsseldorfer gibt in einer Umfrage an, weniger Sport zu treiben, als vor der Corona-Pandemie.

Das belegt eine Civey-Umfrage im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg, an der sich bundesweit mehr als 10.000 Menschen beteiligt haben. 48 Prozent der Befragten geben an, dass sie seltener trainieren als früher, also rund jeder Zweite.

Damit liegt Düsseldorf über dem Bundesdurchschnitt. In der Landeshauptstadt haben sogar 51,2 Prozent der Befragten angegeben, weniger Sport zu treiben. Immerhin 19,7 Prozent werden durch den veränderten Alltag mit Homeoffice und Kontaktbeschränkungen zu mehr Sport animiert, 27,9 Prozent können keine Veränderung feststellen.

Im Vergleich der Bundesländer schneidet Hamburg am schlechtesten ab. Hier sind 61 Prozent der Menschen weniger sportlich aktiv als vor der Pandemie, gefolgt von Berlin mit einem Rückgang von 58 Prozent. Nordrhein-Westfalen liegt mit 49 Prozent ungefähr im Durchschnitt. Am geringsten sind die Veränderungen in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, wo jeweils 41 Prozent der Einwohner angeben, derzeit weniger Sport zu treiben.

Grundsätzlich gilt: Je dichter eine Region besiedelt ist, desto weniger trainieren die Menschen in der Pandemie. In eng bebauten Großstädten sind derzeit 57 Prozent weniger aktiv, in ländlichen Regionen fahren lediglich 40 Prozent ihr Trainingspensum zurück.

Besonders deutlich wird der Rückgang bundesweit bei den Jüngeren: 56 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sagen, dass sie aktuell weniger Sport treiben. Nicht ganz so massiv fallen die Veränderungen bei den Älteren aus: In der Gruppe der Menschen über 65 Jahre haben 43 Prozent ihr Trainingspensum in der Pandemie heruntergefahren.

Wenig überraschend: Spazierengehen ist bei vielen Menschen während der Pandemie beliebter geworden. Auch das zeigt die Umfrage. 43 Prozent der Deutschen gehen nun mehr spazieren als früher. Spitzenreiter im Bundesländer-Vergleich ist Bremen, wo 52 Prozent der Einwohner häufiger zu Fuß unterwegs sind, auch die Hamburger sind viel auf den Beinen (Zunahme um 50 Prozent). Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt mit einer Steigerung von 36 Prozent. Nordrhein-Westfalen liegt mit 43 Prozent genau im Durchschnitt.

Die Weltgesundheitsorganisation hat kürzlich ihre Bewegungsempfehlungen für Erwachsene aktualisiert. Demnach sollten Menschen zwischen 18 und 64 Jahren auf mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden Bewegungszeit pro Woche kommen und moderaten Sport wie Radfahren, zügiges Gehen oder Schwimmen betreiben. Das gelte auch für chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen.

(csr)
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