Neue Corona-Regeln für NRW So reagieren die Düsseldorfer Gastronomen auf 2G

Düsseldorf · Die Corona-Regeln in NRW werden verschärft, im Freizeitbereich gilt ab nächster Woche 2G, in Clubs sogar 2G plus. Was sagen die Düsseldorfer Gastronomen und Clubbetreiber dazu?

In manchen Häusern wie der Hausbrauerei Kürzer in der Altstadt gilt schon länger die 2G-Regel.

In manchen Häusern wie der Hausbrauerei Kürzer in der Altstadt gilt schon länger die 2G-Regel.

Foto: Brigitte Pavetic

Im Freizeitbereich wird in NRW die 2G-Regel eingeführt – das gilt auch für Restaurants und Kneipen. Für Clubs soll, so Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), sogar 2G plus eingeführt werden: Zutritt erhält also nur, wer genesen oder geimpft ist und zusätzlich einen aktuellen negativen Schnelltest nachweisen kann. Für die Düsseldorfer Gastronomen kommt das nicht überraschend. Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadtwirte und Chefin des Knoten an der Kurze Straße, hat mit der Verschärfung gerechnet – und strebt für ihre Kneipe ebenfalls 2G plus an. Zuletzt hatte sie von der Stadt die Genehmigung bekommen, als clubähnlicher Betrieb bei gleichstrengen Einlassbedingungen wie in Diskotheken auf Platzzuweisungen und Masken verzichten zu können. „Wir brauchen dann aber auch wieder deutlich mehr Teststationen. Nur der Standort Heine-Allee reicht nicht“, sagt sie im Namen vieler Clubs in der Altstadt.

Kritisch sieht die neuen Maßnahmen dagegen Dehoga-Geschäftsführer Thomas Kolaric. Der Verband habe sich klar für die 3G-Regel positioniert, man sei schließlich Gastgeber, nicht Gastverweigerer, sagte er. Der Dehoga habe sich angesichts niedrigerer Inzidenzen als in Bayern oder Sachsen eine Fortführung von 3G gewünscht, jetzt müssten die Betriebe mit den neuen Regeln umgehen. Wenn die Verordnung da sei, wolle man sich im Detail äußern.

Oliver Stollbrock, der das Oberbayern auf der Bolkerstraße betreibt, sieht kein Problem. „Bei uns wurde immer schon jeder Gast kontrolliert, früher aufs Alter, jetzt eben auf Zertifikate“, sagt er. Seit der Öffnung im September verfahre man nach der 3G-Regel mit PCR-Test. Deshalb seien ohnehin 99 Prozent der Besucher geimpft oder genesen. Er hält die Entscheidung für naheliegend und schlüssig. Beim Gästeverhalten würde sich auch bei 2G plus nichts ändern, und auch die Umsetzung bewertet Stollbrock als unproblematisch. „Wir haben ohnehin Einlasskontrollen, das könnte für kleinere Läden aber natürlich schwierig werden.“

Kerstin Rapp-Schwan, die mit ihrem Mann insgesamt fünf Restaurants in Düsseldorf und Neuss betreibt, ist zwar für die 2G-Regel, macht sich aber Sorgen ums Geschäft. „Wir Gastronomen verkaufen immer auch eine Auszeit vom Alltag, das ist unter diesen Voraussetzungen schwierig.“ Schon jetzt hagele es in vielen Lokalen Absagen, von größeren Gruppen genauso wie von kleinen Tischen. Von 2G plus hält sie deshalb nicht viel – und fordert weitere Unterstützung von der Politik. Sonst könne es wirtschaftlich noch einmal richtig schwer werden für die Gastronomie. „Die Maßnahmen sind richtig, aber die Unsicherheit bei den Menschen ist einfach groß.“

Auch Isa Fiedler hatte gehofft, man komme an strengeren Regeln vorbei. „Aber wir wollen natürlich nicht die Zustände wie in Bayern oder Sachsen haben.“ Bitter sei die Situation für die klassischen Winterbetriebe wie Kneipen ohne große Terrassen, die jetzt ihr Hauptgeschäft machen müssten. „Wir haben am Wochenende schon gesehen, dass die Altstadt nicht sonderlich voll war.“

In der Landeshauptstadt gilt bei städtischen Veranstaltungen seit Oktober ohnehin die 2G-Regel, im November waren auch die Kulturveranstaltungen hinzugekommen. Kostenpflichtiger Inhalt Auch auf dem Weihnachtsmarkt, der am Donnerstag startet, sollen nur Genesene und Geimpfte Zutritt haben. Und auch einige Betriebe wie etwa die Hausbrauerei Kürzer in der Altstadt und das Kulturzentrum Zakk in Flingern setzen schon länger auf die 2G-Regel.

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