Spenden für Obdachlose Lebensmitteltüten vom Gabenzaun gestohlen

Düsseldorf · Eigentlich sollen die Spenden Obdachlosen helfen, über die schwere Zeit zu kommen. Am Rheinufer packte eine Gruppe sich dagegen einen Koffer mit den Tüten voll.

 Eigentlich soll sich jeder Bedürftige nur eine Tüte nehmen. Einige Menschen hielten sich jedoch nicht an diese Regel.

Eigentlich soll sich jeder Bedürftige nur eine Tüte nehmen. Einige Menschen hielten sich jedoch nicht an diese Regel.

Foto: Wolfgang Harste

Nicht nur die Stadt und die Obdachlosenhilfe, sondern auch die Düsseldorfer Bürger zeigen in der aktuellen Krise Solidarität mit Menschen ohne festen Wohnsitz. Nach Vorbild anderer deutscher Städte wurden so genannte Gabenzäune eingerichtet, etwa am Fürstenplatz, an der Rheinuferpromenade und am Kamper Acker. Doch wie sich jetzt zeigt, gibt es auch Menschen, die die Hilfsbereitschaft anderer ausnutzen.

So haben Passanten am gestrigen Donnerstag beobachtet, wie eine Gruppe von Männern die Tüten, die am Zaun am Rheinufer hingen, runter- und mitgenommen haben. Dafür hatten sie sogar eigens einen Rollkoffer dabei, um möglichst viele der Lebensmittelspenden für Obdachlose abzutransportieren. Auf Ansprache verschwanden sie allerdings zügig.

Die Zeugen des Vorfalls fühlen sich nun verunsichert und hinterfragen, ob die gut gemeinten Spendentüten tatsächlich bedarfsgerecht verwendet werden – nämlich als Hilfe für Menschen, die von der Krise besonders schwer betroffen sind.

Trotz solcher Vorfälle wie gestern am Rheinufer hoffen Obdachlose und Obdachlosenhilfe weiter auf die Solidarität der Menschen, auf die sie in der aktuellen Situation mehr als sonst angewiesen sind. An den Gabenzäunen werden beispielsweise Plastiktüten mit Lebensmitteln, Hundefutter und Hygieneprodukten aufgehängt, an denen sich Obdachlose und Bedürftige bedienen können. Am Fürstenplatz bittet ein Zettel Passanten um Rücksicht: Jeder solle sich nur etwas nehmen, wenn er auf die Spenden angewiesen sei – und jeweils nur so viel, wie er braucht, damit möglichst viele Bedürftige versorgt werden könnten.

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