Corona in Düsseldorf Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb weniger Tage vervielfacht

Düsseldorf · Weiterhin meldet die Stadt Düsseldorf Tausende neue Corona-Fälle jeden Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut offizieller Zahlen derzeit bei rund 1480, müsste aber rund doppelt so hoch sein. Das erste Krankenhaus verhängt einen Besucherstopp.

 Eine Schülerin der Bonifatiusgrundschule in Düsseldof-Bilk macht einen Corona-Test.

Eine Schülerin der Bonifatiusgrundschule in Düsseldof-Bilk macht einen Corona-Test.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Fast 3500 neue Corona-Fälle hat die Stadt am Montag gemeldet. Die offiziell bekannt gegebene Sieben-Tage-Inzidenz hat sich innerhalb weniger Tages vervielfacht, liegt jetzt bei 1476,7. Wegen Software-Problemen kann diese Zahl seit mehr als zehn Tagen nicht korrekt ermittelt werden. Der Rückstau an Meldungen sollte laut Stadt in der vergangenen Woche abgearbeitet worden sein. Doch offenbar ist man damit noch immer nicht auf dem aktuellen Stand.

Derweil verhängt das erste Krankenhaus der Stadt einen Besucherstopp. Wie der Verbund katholischer Kliniken (VKKD) am Montagmittag mitteilte, gilt das Besuchsverbot im Augusta-Krankenhaus in Rath ab Dienstag, 1. Februar. Damit setze man angesichts schnell steigender Infektionszahlen im Düsseldorfer Norden die höchste Sicherheitsstufe zum Schutz von Patienten und Personal in Kraft, heißt es. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, das Vorgehen diene vor allem dem Schutz der in der Klinik schwerpunktmäßig versorgten Patienten mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

„Wir erhöhen unseren ohnehin hohen Sicherheitsstandard“, sagt Geschäftsführer Jürgen Braun, „und schützen vor allem die bei uns stationär versorgten besonders vulnerablen Patienten im Bereich der Intensivstation und der kardiovaskulären Versorgung.“ Zudem diene die Maßnahme der Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in der Region. Dabei verweist der VKKD auf den Einzugsbereich der Klinik, der vom Düsseldorfer Norden bis nach Ratingen reiche.

Die Inzidenz steigt auch in NRW weiter an, sie liegt am Montag bei 1212,9 (Vortag 1176,3 Vorwoche 789,5). Nur 16 der 53 Kreise und kreisfreien Städte hatten am Montag noch eine dreistellige Inzidenz, der Rest lag teils deutlich über 1000. Am höchsten war die Inzidenz in NRW weiter in Remscheid, dort lag sie bei 2327,0. Auch Borken (2179,9) und Solingen (2099,3) hatten sehr hohe Werte. Recklinghausen hatte mit 554,6 den Angaben zufolge die niedrigste Inzidenz in NRW.

Seit dem 3. März 2020 wurde bei insgesamt 77.683 (+3471) Menschen in Düsseldorf eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert. Laut Information des Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG) sind aktuell rund 19.200 Personen in Düsseldorf infiziert, vor einem Jahr waren es 941. (Die aktuellen Zahlen des LZG sind immer auf volle Zehnerstellen gerundet.)

Von den Infizierten werden 233 (Vorjahr 119) in Krankenhäusern behandelt, davon 37 (Vorjahr 19) auf Intensivstationen. 57.900 Düsseldorfer sind inzwischen genesen. 651 (+0) Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind bisher in Düsseldorf gestorben. Die offiziell vermeldete - aber vermutlich zu niedrige - Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 1476,7  (Vortag 1070,5, vor einem Jahr 72,3). Laut Berechnung unserer Redaktion müsste die Inzidenz aktuell bei rund 2800 liegen.

Schulen, Kitas und Altenheime Den Zahlen der Stadt zufolge sind aktuell in Altenheimen in Düsseldorf 161 Bewohner und 139 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert (Stand 28.1.). In Düsseldorfer Kitas haben sich im Januar bislang 825 Kinder, 303 Personen aus dem Betreuerstab sowie 18 weitere Personen infiziert (Stand 28.1.). An den Düsseldorfer Schulen wurden im Januar bisher 2480 Fälle bei Schülern, 127 beim Lehrpersonal sowie 21 bei weiteren Personen registriert (Stand 28.1.).

Impfzahlen Seit Impfstart sind in Düsseldorf 536.372 Menschen geimpft worden, davon haben 511.180 ihre erste und zweite Impfung erhalten. 331.359 Auffrischungsimpfungen wurden laut Stadt bislang vorgenommen.

Ansprechpartner Der erste Ansprechpartner bei akuten Erkrankungen – somit auch bei einer möglichen Corona-Infektion – ist immer der Hausarzt. Sollte ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus bestehen, wird in der Praxis ein Test vorgenommen oder man wird an das städtische Infotelefon verweisen. Dieses steht auch für allgemeine Fragen zur Verfügung und ist montags bis samstags von 8 Uhr bis 16 Uhr zu erreichen (Fax für Hörgeschädigte: 0211 89-35674). Bei akuten Notfällen - wie beispielsweise Atemnot oder Bewusstseinsstörungen - sollte man umgehend die Feuerwehrleitstelle unter 112 anrufen.

Daten Die Stadt veröffentlicht automatisiert die Zahlen vom Dashboard des Robert-Koch-Instituts sowie des LGZ und weiterhin eigene eingepflegte Daten auf dem Corona-Portal.

(csr/kess)
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