Corona in Düsseldorf 96 Prozent der Geflüchteten sind geimpft

Düsseldorf · Mit einem Shuttle brachte die Stadt Düsseldorf Asylbewerber und Obdachlose zum Impfen. Die Quote der Ungeimpften in dieser Gruppe liegt laut Stadt inzwischen bei nur noch vier Prozent. Das neue Obdach für Frauen verzögert sich.

 Ein Mann lässt sich gegen Corona impfen.

Ein Mann lässt sich gegen Corona impfen.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie wirkt sich auf die neu geschaffene Einrichtung für wohnungslose Frauen an der Friedrich-Ebert-Straße aus. „Dieses neue Obdach verzögert sich und kann nicht wie geplant belegt werden“, sagt Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration. Ein neuer Termin für die Eröffnung stehe noch nicht fest.

Der Verlauf der Pandemie macht nach Einschätzung des Amtes eine besondere Betreuung der Menschen in Asyl- und Obdachlosenunterkünften erforderlich. So hatte es in der vergangenen Woche 48 Asylsuchende und acht Obdachlose gegeben, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden sowie weitere 21 Menschen, die von den Behörden als Kontaktpersonen identifiziert wurden. Ein Teil der Betroffenen verblieb in häuslicher Quarantäne, 26 Menschen aus den beiden Gruppen wurden in einer Quarantänestation untergebracht.

„Wo nötig, stellen wir eine muttersprachliche Kontaktpersonen-Nachverfolgung sowie eine Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln sicher“, betont Koch. Ebenso würden in den Flüchtlings- unterkünften und Obdachlosenheimen ärztliche Visiten angeboten. Zudem sei ein Sicherheitsdienst rund um die Uhr vor Ort. Seit Beginn der Pandemie wurden 497 Menschen in Asylunterkünften sowie 131 Menschen in Obdachlosenunterkünften (bis Mitte Januar) positiv auf das Coronavirus getestet.

Als großen Erfolg wertet Koch eine auf die beiden Gruppen zugeschnittene Impfkampagne. Diese sei Ende vergangenen Jahres gemeinsam mit muttersprachlichen Honorarkräften und den Sprachmittlern der Sozialverbände umgesetzt worden. „Sämtliche Bewohner von Asylunterkünften wurden von Tür zu Tür angesprochen und nach ihrem Impfstatus gefragt, wobei die Angaben freiwillig waren“, berichtet sie. Bei fehlendem oder nicht mehr ausreichendem Impfstatus habe die Stadt den Bewohnern auch einen besonderen Shuttleservice zum Impfzentrum 2.0 und wieder zurück in die Unterkunft angeboten.

Aus Sicht der Stadt war die Kampagne ein Erfolg. So habe die Impfquote vor dem Besuch der Asylunterkünfte bei durchschnittlich 41 Prozent gelegen. Nach dem Besuch lag sie bei 65 Prozent. „Zum Teil konnten in einzelnen Unterkünften Steigerungsraten von bis zu 75 Prozentpunkten verzeichnet werden“, erläutert Miriam Koch. Die Quote der angetroffenen Bewohner, die noch ungeimpft seien, liege inzwischen bei nur noch vier Prozent.

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