Fünftes China-Fest Düsseldorfer feiern China vor dem Rathaus

Düsseldorf · Beim fünften China-Fest präsentierten am Wochenende in Düsseldorf Kampfkünstler und Kunsthandwerker fernöstlicher Kultur.

 Opulente Kostüme, aufwendige Bühnenshows und ein breites Angebot an chinesischer Handwerks-, Kampf- und Kochkunst erlebten Besucher des China-Festes am Samstag auf dem Marktplatz.

Opulente Kostüme, aufwendige Bühnenshows und ein breites Angebot an chinesischer Handwerks-, Kampf- und Kochkunst erlebten Besucher des China-Festes am Samstag auf dem Marktplatz.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Langsam und in Konzentration versunken atmet Peng Fei Yang, unterstützt sein Luftholen mit hebenden und senkenden Bewegungen der Arme. Dann ein kurzer Schrei, mit einem Schlag zerschlägt der Meister des Shaolin-Kung-Fu einen Metallstab an seinem rasierten Kopf. Eine Verbeugung, dann verlässt er mit seinen Schülern die Bühne. Zum Nachahmen empfiehlt er die Übungen nicht.

"Das Chi lässt es nicht zu, dass sich mein Körper verletzt", erklärt Yang. Chi, das sei die Luft, die er durch gezielte Atemübungen kanalisiere, um mit einem Schlag Gegenstände zertrümmern zu können, ohne selbst Schaden zu nehmen. Gemeinsam mit seinen Schülern präsentiert der 34-Jährige Leiter des Düsseldorfer Shaolin-Kung-Fu-Zentrums auf der Bühne eine Show, in der sich Kämpfer gegenüberstehen, Säbel und Fächer durch die Luft schwirren und schon die jüngsten Schüler beachtliche Choreografien zeigen.

Zum Nachahmen geeignet - und gedacht - ist die Tai-Chi-Lehrstunde, bei der einige Besucher die fließenden Bewegungen und Figuren wie den "Reiter" oder "Bogenschützen" lernen und sich trotz des gut gefüllten Marktplatzes beim Finden der inneren Ruhe nicht stören lassen. Auch bei der Teezeremonie am Stand des Düsseldorfer China Centers (DCC) geht es ruhig und gemessen zu. In kleinen Teeschalen serviert Emay interessierten Besuchern kräftigen Oolong-, frischen Longjing- und nach Blüten duftenden Yasmin-Tee, allesamt erst vergangene Woche aus China eingetroffen.Teebeutel und Zuckerdose haben bei ihr nichts verloren: In einem kleinen Kännchen brüht sie die feingeschnittenen Teeblätter, kurz vor dem Servieren übergießt sie die Kanne kunstvoll mit kochendem Wasser, ehe sie die Schale dampfenden Tees reicht.

Sein Handwerk versteht auch Armin Schmidt, der mit seiner Frau Shuhua Kuo einen Workshop zum Siegelschneiden gibt. Aus kleinen steinernen Stempeln schneidet der 54-Jährige die filigranen Schriftzeichen heraus, mit denen vor 2000 Jahren chinesische Beamte und Feldherren ihre Dokumente und Urkunden beglaubigten. "Dieses Symbol heißt ,Tausendfacher Friede', aber auch ,Alles mit Respekt beginnen'", erklärt Schmidt, während er an einem anderen Siegel arbeitet. Die Oberfläche des Stempels färbt er rot, dann markiert er mit blau die abzutragenen Flächen. Das Symbeol legt er dann mit einem feinen Messer frei, dass in China auch "eiserner Pinsel" genannt wird.

Neben gastronomischen Angeboten wie Wan Tan, chinesischem Rindergulasch und frittierten Garnelen am Spieß bekommen geduldige Besucher auch etwas, das sie zwar theoretisch essen könnten, das dafür aber viel zu Schade ist. Eine lange Schlange bildete sich vor dem Pavillion der Stadt Shenyang, in dem Kunsthandwerker hauchdünne Zuckerfiguren auf ein heißes Blech gießen und dann erstarren lassen.

Und wen es nach dem bunten China-Programm nach Fernost zieht, der bucht an einem der verschiedenen Tourismus-Stände gleich den Flug in die Partnerstadt der Landeshauptstadt: Das ist Chongqing.

(RP)
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