Düsseldorf Chef der Weissen Flotte wegen Nötigung verurteilt

Düsseldorf · Eine Szene aus dem Straßenverkehr: Ein Mann fährt in seinem Auto zu langsam an, und ein anderer Mann im Wagen dahinter signalisiert ihm mit der Lichthupe, schneller zu fahren. Der Mann vorne beschleunigt, bremst dann aber abrupt ab, steigt aus und beschimpft den anderen. Um genau diesen Vorfall ging es gestern bei Gericht. Der Angeklagte: Michael Küffner, Chef der Weissen Flotte.

Im November 2012 soll er bei der Fahrt mit seinem Audi auf die Rheinkniebrücke den 48-jährigen Fahrer des Autos hinter ihm mit den Worten "Steig sofort aus, ich haue dir auf die Schnauze" beleidigt haben, nachdem er den Mann durch mehrfaches Bremsen zum Stehen gebracht hatte. Küffner bestritt dies, und es kam zum Prozess. Die Richterin befand den Chef des Unternehmens für Ausflugsschiffe für schuldig und verurteilte ihn wegen Nötigung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 2000 Euro.

Vorangegangen war dem Urteil eine anderthalbstündige Verhandlung mit vier Zeugen: dem Geschädigten, seiner Ehefrau, Küffners Ehefrau und Küffners Steuerberater, der den Vorfall damals beobachtet haben will und berichtete, der Geschädigte habe Küffner mit seinem Wagen bedrängt. Fotos der Ehefrau des 48-Jährigen, die zeigen, dass die Autos einen größeren Abstand hatten, sowie der Umstand, dass sich der Steuerberater nicht an die richtige Farbe des Autos erinnern konnte, veranlassten die Richterin jedoch dazu, Küffner zu verurteilen.

(lai)
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