Ausschuss in Düsseldorf tagt Städtischer Chat-Bot ist noch zu dumm

Düsseldorf · Eine Software soll bald online Bürgeranfragen beantworten. Bis jetzt liefert sie allerdings wenig brauchbare Ergebnisse

Bürger sollen sich bald viele Nachfragen an die Stadtverwaltung online selbst beantworten können – durch eine Konversation mit einem sogenannten Chat-Bot. Bis jetzt klappt das aber nicht wie gewünscht, wie am Mittwoch im Personal- und Organisationsausschuss des Stadtrats deutlich wurde. Der Roboter lieferte in den Testläufen wenig brauchbare Ergebnisse. Wenn Bürger online ihre Fragen eintippen, müssen sie sich bislang durch lange Listen mit möglichen Antworten klicken, finden aber trotzdem oft nicht die gewünschte Auskunft. Schon bald sollen die Probleme behoben sein: Die Stadt will den Chat-Bot bereits im Sommer in Betrieb nehmen.

Das Projekt ist ein wichtiger Teil des Digitalisierungs-Programms im Rathaus. Der Chat-Bot soll ein zusätzlicher Service sein, mit dem die Düsseldorfer über die städtische Internetseite 24 Stunden am Tag viele häufige Nachfragen klären können, etwa wie man einen Personalausweis beantragt oder was ein Führungszeugnis kostet. Der Roboter soll aber auch die menschlichen Kollegen entlasten, da zum Beispiel viele Anrufe bei der Informations-Hotline der Stadt überflüssig werden könnten, wenn die Bürger auf andere Weise ihre Fragen klären.

Seit mehr als einem Jahr laufen die Vorbereitungen – und die gestalten sich schwierig. Die Zusammenarbeit mit einem Start-Up erwies sich als nicht zielführend, nun soll als Grundlage der „NRW-Bot“ in Düsseldorf zum Einsatz kommen. Diese Software des Landes kennt sich aber bislang zu wenig mit den Fragen in einer Kommune aus und liefert entsprechend wenig hilfreiche Auskünfte. Sie soll nun mit der städtischen Datenbank gefüttert werden, aus der auch die Mitarbeiter an der Hotline ihre Informationen ziehen. Die Datenbank enthält Beschreibungen zu 415 Dienstleistungen, die das Rathaus anbietet.

Die CDU-Opposition zeigte sich enttäuscht über die Schwierigkeiten. Ingolf Rayermann sagte, er frage sich, wo Düsseldorfs Anspruch bleibe, Standards zu setzen und eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der zuständige Beigeordnete Andreas Meyer-Falcke stimmte ihm zu, dass die Situation unbefriedigend sei. Er verwies aber darauf, dass Düsseldorf stark abhängig von den Standards sei, die in Land und Bund gesetzt würden. Im Vergleich zu anderen Kommunen stehe Düsseldorf gut da und verfolge das Thema Digitalisierung ehrgeizig. „Wir sind Vorreiter.“

CDU-Politiker Pavle Madzirov hatte eine Anfrage zu dem Thema gestellt. Er berichtete, dass er kürzlich die aktuelle Version des Chat-Bots ausprobiert habe – und erhofft sich deutliche Verbesserungen bis zum Start im Sommer. „Sonst wird es mehr Rückfragen als Lösungen geben.“

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