Robert-Schumann-Haus in Düsseldorf Cellist Beckmann protestiert mit Plakat gegen Auszug

Düsseldorf · Der Streit zwischen Thomas Beckmann und der Stadtspitze geht weiter: Der Cellist protestiert mit einem Plakat am Eingang zum Schumann-Haus gegen die Pläne für seinen Auszug aus der Wohnung im Obergeschoss.

 Mit diesem Plakat protestiert Thomas Beckmann gegen die Pläne der Stadtverwaltung. Rechts ist die Gedenkplakette für die Schumanns zu sehen.

Mit diesem Plakat protestiert Thomas Beckmann gegen die Pläne der Stadtverwaltung. Rechts ist die Gedenkplakette für die Schumanns zu sehen.

Foto: pfw

"Robert staunt", heißt es auf dem Plakat - gemeint ist Robert Schumann. Darunter heißt es: "Musiker raus! Aus dem Schumann-Haus?"

Thomas Beckmann hat immer wieder kritisiert, dass er und seine Frau, die Pianistin Kayoko, ausgerechnet für ein Museum für den berühmten Komponisten aus ihrer langjährigen Wohnung in der Carlstadt ausziehen sollen. Aus Beckmanns Sicht werden dadurch Musiker gegeneinander ausgespielt.

Die Illustration auf dem Plakat zeigt die Beckmanns sowie Robert Schumann - und stammt aus der Feder von Karnevals-Wagenbauer Jacques Tilly. Der betont allerdings auf Anfrage, dass er sich in den Streit nicht einmischen will: "Ich muss nicht zu allem meinen Senf geben." Beide Seiten hätten gute Argumente, meint Tilly. Die Illustration hatte er seinem Freund Beckmann für eine CD gestaltet. Der hat sie nun für das Plakat verwendet.

In dem Streit geht es um die Frage, was aus dem historischen Gemäuer an der Bilker Straße werden soll, in dem sich einst die letzte gemeinsame Wohnung von Robert und Clara Schumann befand. Das Haus gilt als baufällig, die Stadt lässt es mit Holzbalken stützen. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) würde nach der Sanierung gern ein Museum für das Komponistenpaar einrichten. Es würde vom gegenüberliegenden Heine-Institut betrieben, das auch Exponate zu den Schumanns besitzt. Ein Kreis aus privaten Geldgebern hat finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Man hofft auf eine Fertigstellung im Jahr 2018, wenn der Städtische Musikverein sein 200-jähriges Bestehen feiert.

Allerdings ist das Projekt aus Sicht der Stadtspitze und der privaten Unterstützer nur möglich, wenn Beckmann umzieht - was der entschieden ablehnt. Er schlug Angebote für andere Wohnungen aus. Beckmann ist der Ansicht, dass er vertrieben werden soll. Seiner Ansicht nach wäre ein Museum auch ohne Auszug möglich, die Sammlung zu dem Komponistenpaar sei ohnehin nicht groß. Thomas Beckmann war nicht für eine aktuelle Stellungnahme zu erreichen.

(arl)
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