Düsseldorf CDU will einen Düsseldorf-Plan entwerfen

Düsseldorf · Die Düsseldorfer CDU hat bei der Kommunalwahl den OB-Posten verloren und ging aus der Ratswahl - mit Verlusten - zwar als stärkste Kraft hervor, ist aber vermutlich nicht an der nächsten Stadtregierung beteiligt. Bei einer Klausurtagung nach der Wahlschlappe diskutiert sie eine neue Dialog- und Kritikkultur.

Es verwundert nicht, dass die Partei- und Fraktionsspitze jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen will, zumal der politische Alltag nach 15 Jahren an der Macht völlig anders aussieht.

Es ist ein Neubeginn erforderlich, der am Wochenende mit einer Klausurtagung eingeleitet wurde. Externe Experten, darunter ein Werber und ein Politikwissenschaftler, gaben ihre Analysen ab und diskutierten das Erscheinungsbild der Christdemokraten in den letzten Jahren.

Dirk Elbers verlässt das Rathaus durch die Küche
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Dabei wurde klar, dass allein die Kritik an Oberbürgermeister Dirk Elbers nicht ausreicht, um die Verluste zu erklären. Zum einen wurden Einflussmöglichkeiten für Korrekturwechsel nicht genutzt, zum anderen hat die CDU bei den Kommunalwahlen seit 1999 kontinuierlich Prozentpunkte verloren.

Was gelingende Wahlkämpfe auszeichnet, war allen Politikern klar, insofern sprachen manche Teilnehmer von "null Erkenntnisgewinn" nach den Vorträgen. Nicht so einfach fällt es, die Versäumnisse herausfinden, die den Erfolg verhindert haben.

Das sind die Gewinner der Stichwahl
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Fingerzeige dazu gibt die Marschroute, die sich jetzt abzeichnet: Die Christdemokraten wollen nach außen und innen viel breiter und offener diskutieren, sich besser in der Stadt vernetzen und viel öfter auch mit Menschen sprechen, die nicht die eigene geistige Heimat haben. Daraus und vielleicht auch aus Bürgerbefragungen sollen Sachthemen destilliert werden, die zur Formulierung eines "Düsseldorf-Plans" führen könnten. Interne Kritik soll dabei nicht - wie in der Vergangenheit etwa bei der Wohnungspolitik geschehen - unterdrückt werden.

Ab heute diskutiert die Parteispitze mit der Basis. Die erste Bezirkskonferenz findet um 19 Uhr in der Seniorenresidenz am Grafenberger Wald statt.

(RP)
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