Düsseldorf CDU-Streit: Ehrenvorsitzender scheitert mit Vermittlungsversuch

Düsseldorf · Wie tief die Gräben in der Düsseldorfer CDU im Moment sind, das hat der langjährige Parteichef und Ehrenvorsitzende Klaus-Heiner Lehne schmerzlich erfahren.

 Klaus-Heiner Lehne (links) mit den Vertretern eines Lagers im internen Streit, Sylvia Pantel und Peter Preuß.

Klaus-Heiner Lehne (links) mit den Vertretern eines Lagers im internen Streit, Sylvia Pantel und Peter Preuß.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Er hat versucht, mit den parteiinternen Kontrahenten - der Vorsitzende Thomas Jarzombek auf der einen, die Vize Sylvia Pantel und Peter Preuß auf der anderen Seite - noch vor dem Parteitag am Montag eine Lösung zu erarbeiten. Obwohl es nach seinen Angaben gute Ansätze gab, hat er mittlerweile seine Bemühungen eingestellt. "Die Entwicklung der vergangenen Tage zeigt, dass meine Hoffnungen vergeblich waren", sagt Lehne.

Pantel und Jarzombek haben in der vergangenen Woche vorwiegend im Internet und über Dritte ihren Zwist noch einmal verschärft. In der Partei kursierten Gerüchte, Pantel habe Interna ausgeplaudert, Pantel widersprach dem und warf ihrerseits verschiedenen Vertretern in der Partei vor, sie diskreditieren zu wollen.

Lehne wagt nach seinen jüngsten Erfahrungen nun keine Prognose, wie der Parteitag ausgeht. Entscheidend sei, dass sich die Beteiligten dem Beschluss des Parteitags anschließen und sich zusammenraufen. "Sonst werden bei der Bundestags- und der Landtagswahl 2017 alle Betroffenen darunter leiden."

Denkbar scheint, dass der Parteitag statt Jarzombek oder seiner Herausforderin Heidrun Leinenbach einen dritten Weg wählt. Noch wahrscheinlicher ist, dass sich für die beiden Stellvertreterposten neben Angela Erwin und den beiden Amtsinhabern weitere Kandidaten finden. Dann könnte es Jarzombek gelingen, wiedergewählt zu werden und in den kommenden beiden Jahren einen leichteren Stand im geschäftsführenden Vorstand zu haben.

Bei einer anderen Wahl konnte sich der Düsseldorfer Kreisvorsitzende am Wochenende derweil über ein gutes Abschneiden freuen: Beim Landesparteitag der CDU NRW wurde Jarzombek mit 61 Prozent der Stimmen auf Platz vier der Delegiertenliste zum CDU-Bundesparteitag gewählt.

(RP)
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