Düsseldorf CDU kritisiert Berater-Honorar für Jürgen Büssow

Düsseldorf · Eine Anfrage der CDU sorgt für Diskussionen im Rathaus. Die Union möchte im Hauptausschuss am Montag erfahren, wie hoch das Honorar von Jürgen Büssow ist und wer seine Mitreise bei Oberbürgermeister Thomas Geisels China-Besuch bezahlt hat.

 Jürgen Büssow.

Jürgen Büssow.

Foto: RP, Werner Gabriel

Der Ex-Regierungspräsident berät Geisel in Fragen der Regionalen Kooperation. Seine Vergütung war auch in den politischen Ausschüssen noch nicht bekannt geworden. Überschrieben hat die CDU ihre Anfrage mit einem provokanten Titel: "Roter Filz". Man befürchte, so der Fraktionsvorsitzende Rüdiger Gutt, dass Geisel nach dem Posten für Gudrun Hock weitere verdiente Sozialdemokraten und Wahlkampfhelfer versorgen wolle. Außerdem lasse es der Oberbürgermeister an der Transparenz fehlen, die er vor Amtsantritt angekündigt hatte.

Der Leiter von Geisels Büro, Jochen Wirtz, sieht keinen Anlass für Kritik - und schon gar keinen "Roten Filz" im Rathaus. Man werde natürlich im Ausschuss die Fragen der CDU beantworten. Büssow erhalte ein Honorar von 1000 Euro im Monat und müsse dafür Leistungsnachweise vorlegen. Kosten für Telefonrechnung oder Reisen seien in dem Betrag inbegriffen.

Nach China sei Jürgen Büssow weder mit noch für den Oberbürgermeister gereist. Der Stadt seien keine Kosten für ihn entstanden. "Was Herr Büssow in China gemacht hat, kann die CDU ihn selbst fragen."

Wirtz findet, das Honorar von 1000 Euro sei ein dankbar niedriger Betrag für einen Berater wie Büssow, der in der Region exzellent vernetzt sei und mit hohem Einsatz arbeite. "Wenn es solch gute Berater schon vorher gegeben hätte, wäre die Regionale Kooperation schon viel weiter." Man müsse eher danach fragen, wie viel "Schwarzen Filz" es nach 15 Jahren CDU-Regierung im Rathaus gebe.

Wie aus Geisels Umfeld schon mehrfach zu hören war, bemängelt der neue SPD-Oberbürgermeister, dass sich unter den Dezernenten ein Ungleichgewicht zugunsten der Union entwickelt hat und auch Amtsleitungen und andere Posten vorwiegend an CDU-nahe Kandidaten vergeben worden seien. Wie Geisel darauf reagieren wird, ist noch unklar. Aus seinem Umfeld heißt es, man werde bei Neubesetzungen nicht in erster Linie aufs Parteibuch achten.

(RP)
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