Sparkasse CDU drängt Elbers zum Durchgreifen

Düsseldorf · Der Streit um die Neubesetzung des Sparkassenvorstandes wird am Montagabend die Rats-Fraktionen und am Mittwoch den Verwaltungsrat der Stadtsparkasse beschäftigen.

 Dirk Elbers soll durchgreifen.

Dirk Elbers soll durchgreifen.

Foto: Andreas Endermann

Wie berichtet wird in der Sitzung nicht nur offiziell beschlossen, dass der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Peter Fröhlich nicht mehr verlängert wird, sondern man muss sich auch mit einem zweiten Vorstand, Andreas Goßmann auseinandersetzen.

Goßmann wird vorgeworfen, beim Bau seines Privathauses das Grundstück von einem Kunden der Sparkasse erworben zu haben. Für diesen Kunden hat die Sparkasse drei Kredite bewilligt, einer davon wurde angeblich allein von Goßmann abgezeichnet. Allerdings im Rahmen seiner Vollmachten.

Der im Raum stehende Vorwurf: die Verquickung von privaten und geschäftlichen Interessen. Zumindest sind vor allem Vertreter der bürgerlichen Mehrheit im Rat der Ansicht, Goßmann habe es an Fingerspitzengefühl fehlen lassen, als er das Grundstück kaufte.

OB Dirk Elbers hat die Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers beauftragt, den Vorgang zu untersuchen. Über das Ergebnis eines ersten Zwischenberichts gibt es widersprüchliche Aussagen: Die Einen sagen, erste Aussagen zu den Vorwürfen würden die Ungereimtheiten verneinen, die Anderen, ein Ergebnis sei noch völlig offen.

Tatsache ist jedoch, dass der Vorgang an sich — externe Prüfung des Verhaltens eines Sparkassen-Vorstandmitglieds — in der politischen Szene für Aufsehen sorgt. Mitglieder der CDU-Fraktion haben bereits angekündigt, in der heutigen Sitzung nochmals auf eine schnelle Lösung des Falles zu drängen. "Elbers muss durchgreifen, so oder so!" sagt ein führendes CDU-Mitglied. Die Sparkasse nehme ohnehin schon Schaden durch das Gerede. Elbers selbst hatte erklärt, auch er wolle die Sparkasse wieder möglichst bald in ruhiges Fahrwasser bringen.

Im Sparkassenvorstand müssen demnächst auf jeden Fall zwei Stellen neu besetzt werden: Fröhlich muss gehen, Birgit Roos wechselt nach Krefeld. Kompetente Leute dafür zu finden, wird schwer, sagt ein Personalberater der RP — die Schlagzeilen der vergangenen Wochen schrecken gute Leute ab.

(RP)
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