Düsseldorf Cash? Chaos? Taxifahrer im Stress

Düsseldorf · Am Wochenende sind Chauffeure heiß begehrt. Doch unangekündigte Sperrungen erschweren die Fahrten. Zudem scheinen viele Messebesucher mit ihren Trinkgeldern zu knausern. Und die ESC-Fans fahren lieber Bahn. Die Taxifahrer sind von den Mega-Events weniger begeistert als gedacht.

Interpack, Fußball, ESC – da knubbeln sich die auswärtigen Gäste in der Stadt. Keine Frage: Einige Taxifahrer spekulieren am Wochenende auf das Geschäft ihres Lebens. Doch dazu müssten sie erst einmal fix von einer Stelle zur anderen kommen. Dennis Klusmeier, Vorstandsvorsitzender der Taxi-Genossenschaft, findet es "interessant", wenn am Samstag die Besucher der Interpack in die Stadt wollen, zeitgleich Fußball beginnt und wenig später die Zuschauer zum ESC drängen. Klusmeier rechnet mit Staus – vor allem in der Innenstadt und rund um die Arena in Stockum. In jenen Staus könnten dann auch die Taxis stecken.

Er hofft, dass die Stadt bestimmte Taxispuren – etwa rund um den Freiligrathplatz – nicht für den allgemeinen Verkehr freigibt. Die Taxis könnten dadurch behindert werden. "Schleichwege gibt es ja nun weder zur Arena hin noch zurück, und bei 1300 Konzessionen stadtweit kann man maximal 5000 Personen mit dem Taxi transportieren", rechnet er vor.

Roland Hahn, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehrswesen, gibt Entwarnung. Die Stadt habe nicht vor, Taxispuren für den allgemeinen Verkehr freizugeben. Mit einer Ausnahme: "Auf der Niederrheinstraße kann die Polizei die Taxispur für den gesamten Verkehr öffnen", sagt Hahn. "Aber erst, wenn der Rückstau im Verteiler Nordstern zu groß wird. Und auch nur so lange, wie der Stau andauert." Hahn erwartet sonst "keine größeren Störungen." Das sehen einige Taxifahrer ganz anders. "Der Burgplatz und Ratinger Straße werden gesperrt", sagt Dirk Konwischer. "Das behindert uns schon." Und dass Verkehrschaos zum Alltag gehöre, meint etwa Joerg Baeßler: "Straßensperrungen im Rahmen des ESC oder der U-Bahn-Baustelle werden uns nicht bekannt gegeben", behauptet er. "Rheinbahn, Polizei und Feuerwehr wissen immer Bescheid. Nur wir nicht." Die Altstadt sei öfter mal mit Autos verstopft – seit Jahren schon. Kollege Heinz-Helmut Kehm sieht es lockerer. "Der ESC bringt uns eh nicht soviel ein", meint er. "Jungen Leuten sind wir zu teuer. Zum ESC bieten wird ja auch keine Extra-Tarife an."

(RP)
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