Fotos So kommen die Waren zum Carlsplatz
"Keine billigen Afrika-Rosen" Die beiden sind echte Blumenfreunde: Anne Mieke van Rijswijck (47) und Arne Lichteveld (54) von Blumen Micky & Jan. Zweimal in der Woche sind sie früh morgens unterwegs, um in Straelen bei der großen Blumenversteigerung Nachschub zu holen für ihren Blumenstand auf dem Carlsplatz. Dort mit ihnen zu sprechen ist wirklich nicht leicht – der Andrang der Kunden ist groß. Gekauft werden einzelne Blumen, aber auch ganze Sträuße – kunstvoll gebunden oder auch nicht. Sie mögen die Konkurrenz in Supermärkten nicht kritisieren, aber es gibt eben einen großen Unterschied zwischen den Blumen aus der Versteigerung und einer billigen Afrika-Rose, sagen sie. Und der Kunde auf dem Carlsplatz erwartet Top-Qualität, das wissen die beiden seit Jahren. Das wissen auch benachbarte Geschäftsleute: Zu ihren Kunden zählen das Café Heinemann und der Uerige.
"Qualität kostet eben mehr"
Wenn ’s um die Wurst geht, ist Marina Campus (47) von der Metzgerei Schlösser die richtige Fachfrau. Die junge Frau ist eines der vertrauten Gesichter der Schlösser-Crew am Carlsplatz. Die Kunden kennen sie, sie kennt die Kunden – Stammkunden halt, die oft seit Jahren regelmäßig Fleisch oder Aufschnitt kaufen. Die Metzgerei Schlösser ist in Düsseldorf ein Traditionsbetrieb, seit Generationen im Familienbesitz, das Stammhaus sitzt an der Oststraße. Etliche Jahre hat man nun schon die Filiale auf dem Markt – und der Andrang zeigt, dass es eine gute Idee war. Bei der Ware gibt es in der Metzgerei keine Kompromisse: Man weiß, dass die Kundschaft gute Qualität erwartet und bereit ist, dafür auch ein bisschen mehr zu zahlen als im Supermarkt. Schlösser stellt alles selbst her, und das Fleisch bezieht man seit Jahren von Bauern aus dem Raum Olpe und Xanten, sagt Firmen-Chef Jörg Schlösser.
"Ganz besonderer Gouda" Der Eigentümer des „Käseparadies“, Jan C. Knibbe (36), ist Holländer. Also kennt er sich besonders gut mit diesem Käse aus, den viele Deutsche gern als „Holländer“ bezeichnen – offiziell heißt er natürlich Gouda. Den bietet er – neben anderen - auch an, in verschiedensten Sorten und Altersgruppen. Bei der Qualität, das ist Knibbe ganz wichtig, gibt es riesige Unterschiede. Seiner ist zwar teurer als der Eingeschweißte im Supermarkt, aber geschmacklich mit diesem überhaupt nicht vergleichbar. Einmal pro Woche kommt die Lieferung von französischem Käse aus Frankreich, einmal die aus den Niederlanden. Und es gibt da noch einen Käse-Spezialisten in Duisburg, bei dem Knibbe einkauft und sein Sortiment von rund 150 Sorten aufrechterhält. Für die Kunden am wichtigsten? Top-Qualität, sagt er.
"Jede Nacht im Großmarkt"
Tobias Schier (36) nur als Obst- und Gemüsehändler zu bezeichnen, wird im Grunde diesem Marktstand nur in Teilen gerecht. Denn dort gibt es auch Kräuter, Gewürze, exotische Früchte aus aller Herren Länder und – passend zur Saison – Pilze. Dieses umfassende Angebot täglich präsentieren zu können, erfordert viel Aufwand – und frühes Aufstehen. „Wir sind jeden Morgen um 4 Uhr auf dem Großmarkt, am Wochenende um 3 Uhr!“, sagt Schier. Natürlich kenne er alle Händler, vor allem die mit den ganz besonderen Angeboten. Einmal pro Woche kommt dort ein Lkw aus Paris, einmal einer aus Italien. Dann wird das eingekauft, was die Kunden an diesem Verkaufsstand erwarten – besondere Ware in einer besonderen Qualität.